European Media Art Festiaval Osnabrück

Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 13. April 2017

EMAF 2017 – das Filmprogramm
PUSH | Leben in Zeiten der Hyperinformation


Vom bunten Musikvideo zum strukturellen Experimentalfilm, von klassischer Videokunst zum sorgfältig recherchierten Dokumentarfilm, von der persönlichen Reflektion bis zum gesellschaftlichen Diskurs – dieses Spektrum umfasst das Filmprogramm des 30. European Media Art Festivals.

Aus mehr als 2000 eingereichten Filmen hat die vierköpfige Filmkommission rund um Film- und Videokurator Ralf Sausmikat mehr als 130 Filme ausgewählt – darunter sieben Weltpremieren, 21 Europa- und 42 Deutschlandpremieren.
Das diesjährige Festivalmotto „PUSH | Leben in Zeiten der Hyperinformation“ findet sich nicht nur in den drei Filmprogrammen PUSHED, PUSH FORWARD und PUSH BACK wieder, sondern auch immer wieder in allen anderen Programmen. Wie Bewegt-Medien zu Kunst werden, zeigen uns die Filmemacher in unterhaltsamen, manchmal verwirrenden aber immer spannenden Programmen.

In César Vayssiés „UFE (UNFILMEVENEMENT)“ (FR 2016) zum Beispiel geht es um die Radikalisierung einer Theatergruppe, die als Kunstprojekt die gesellschaftliche Rolle von Fernsehen und Politik hinterfragt. Mit der Entführung des TV-Wettermanns radikalisiert sie sich, um den revolutionären Umsturz zu provozieren.
In Julian Radlmaiers „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ (DE 2017) gesteht ein bürgerlicher Windhund, wie er vom verliebten Filmemacher zum Apfelpflücker, Revolutionsverräter und schließlich zum Vierbeiner wurde. Wir versprechen eine politische Komödie mit magischen Wendungen!
Daniel Kötters „HASHTI Tehran“ (DE 2016) untersucht das Umland Teherans und zeigt dabei Seiten des Irans, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt. In vier Episoden hält die Kamera fest, wie sich die Stadt und mit ihr das Land, die Gesellschaft und die Welt verändern.
Extrem schräg ist der erste Langfilm von Madsen Minax „Kairos Dirt & the Errant Vacuum“ (US 2016) – zu sehen in der Reihe „Hasekult“ im Filmtheater Hasetor. Eine Gruppe eigenbrötlerischer Außenseiter verbindet sich darin durch abstruse sexuelle Traumphantasien mit einer geschlechtslosen Erscheinung aus dem Jenseits. Ein Film, der die menschliche Beziehung zu Medien und Technologie, Erotik und Macht, Zauber und Mythos beschreibt.
„Pawlenski – Der Mensch und die Macht“ (DE 2017) von Irene Langmann erzählt die Geschichte des Aktionskünstlers Pawlenski, der die Tür des KGB in Moskau in Brand setzt – als Fanal gegen die politische Apathie in der russischen Gesellschaft.

Die Retrospektive ist dem in diesem Jahr verstorbenen Experimentalfilmer Werner Nekes gewidmet. Als einer der wichtigsten Künstler und Filmemacher der deutschen Nachkriegsavantgarde hat sich Nekes neben seinen Filmen intensiv mit der Frühgeschichte des Films und der visuellen Medien beschäftigt.

Die insgesamt vier Filmprogramme des EMAF Media Campus INIT befassen sich mit realen Themen. Sie laden aber auch dazu ein, in andere Welten abzutauchen und sich in ihnen zu verlieren. Zu sehen sind unter anderem Smartphonesüchtige Maden, eine skurrile Sekte und monumentale Gräber – um nur einige Beispiele zu nennen.



Zur Präsentation und Diskussion ihrer Filme wird zum Festival wieder eine Vielzahl der Autoren aus der ganzen Welt anreisen. Zwei Jurys wählen währenddessen die Arbeiten aus, die am Samstagabend in der Lagerhalle mit einem der drei Preise ausgezeichnet werden.
Die Internationale Jury vergibt den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches sowie den EMAF-Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst. Die Jury des Verbands der Deutschen Filmkritik vergibt den EMAF-Medienkunstpreis für einen herausragenden deutschen Film.

Der Eintritt zur Preisverleihung ist wie immer frei, genauso wie der zum „Best of EMAF No. 30“ am Sonntagabend - einem bunten Abend mit den Preisträgerfilmen des EMAF 2017 und einigen Schätzen aus den vergangenen dreißig Jahren des Festivals.

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns über Ihre Berichterstattung!


// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG
 Alfred Rotert, Hermann Nöring, Ralf Sausmikat

// FÖRDERER UND SPONSOREN
nordmedia - Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
Stadt Osnabrück
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Auswärtiges Amt
Stiftung Niedersachsen
Stiftung der Sparkasse Osnabrück
Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.
Universität Osnabrück
Hochschule Osnabrück
Botschaft von Kanada
Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
cybob communication

// PROJEKTPARTNER
Kunsthalle Osnabrück
Haus der Jugend
Lagerhalle – Kultur und Kommunikation e.V.
BBK Osnabrück
hase29 – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V.

// MEDIENPARTNER
le monde diplomatique
neural

// KULTURPARTNER
NDR Kultur

// WEITERE INFORMATIONEN
Katharina Lohmeyer
presse@emaf.de

Pressemitteilung vom 29. März 2017

EMAF 2017 – die Ausstellung
PUSH | Leben in Zeiten der Hyperinformation


Informationsdruck und mediale Reizüberflutung, Datafizierung und Euphorie im Strudel der Bilder – der digitale Wandel aller Lebensbereiche erzeugt sowohl Angst als auch Faszination. Das Internet ermöglicht Wissenssteigerung und Bildung für alle, genauso wie Echokammern der Gleichgesinnten. Die Ausstellung des European Media Art Festivals in der Kunsthalle Osnabrück beschäftigt sich ab dem 26. April mit sämtlichen Facetten dieses Themas – über das Festival hinaus bis zum 21. Mai 2017.

Brauchen wir eine Wahrheitspolizei gegen Fakes und Hates oder eher mehr Wahrheitskompetenz? Bieten digitale Konsensverfahren eine bessere Demokratie oder werden bald künstliche Intelligenzen die Regierungsaufgaben übernehmen? Das digitale Bild verändert unser Verhältnis zum Körper, zu Empathie und Gewalt.
Dies sind einige der Themenbereiche und Fragestellungen, die in der von Hermann Nöring und Franz Reimer kuratierten Ausstellung verhandelt werden. Die Künstlerinnen und Künstler liefern keine eindeutigen Antworten. Sie geben aber Hinweise darauf, ob eine Wirklichkeit hinter den Bildern erkennbar ist oder welche Möglichkeiten der Reflexion, der kritischen Fokussierung und der gesellschaftlichen Relevanz sich bieten – und welches Potential und welche Bereicherung die digitalen Medien und die Ästhetik des Digitalen eröffnen.

Das EMAF präsentiert in diesem Jahr folgende Künstlerinnen und Künstler:

Benjamin Adams (D) // Ruben Aubrecht (AT) // Marco Barotti (IT) // Adam Basanta (CA) // Lilli Carré (US) // Yvon Chabrowski (D) // Olivier Cheval (F) // Florent Deloison (F) // Stephanie Glauber (D) // Thomas Hirschhorn (CH) // Sara Hoffmann (D) // Christoph Holtmann (D) // Fabian Kühfuß (D) // Elli Kuru? (D) // Carolin Liebl (D) // Mahan Mehrvarz (IR/US) // Nika Oblak & Primoz Novak (SI) // Julian Öffler (D) // Stefan Panhans (D) // Mario Pfeifer (US/D) // Jon Rafman & Daniel Lopatin (CA) // Veronika Reichl (D) // Stefan Reiss (D) // Alexandra Ehrlich Speiser (D) // Stanza (UK) // Finn Wagner (D) // Stella Wagner (D) // Anne Weyler (D) // Pinar Yoldas (US)

Zu Beginn der Ausstellung wird die Skulptur “The Reader” von Stanza die inspirierende Fülle der Datenströme plastisch erfahrbar machen. Auch Stefan Reiss verdeutlicht mit “O.T. 875”, welches Potential und welche Bereicherung die digitalen Medien und die Ästhetik des Digitalen eröffnen. Ruben Aubrecht druckt den digitalen Code einer Sendeminute auf Papier. Die 60 Bücher voll mit Nullen und Einsen seines “Television Signal (One Minute)” führen eindrücklich vor Augen, welche immensen Datenmengen den Medienraum füllen.

Ist ein Selfie ein Echtheitszertifikat oder nur eine Kopie von konfektionierten Medienbildern und inszenierter Emotionalität, fragt Adam Basanta mit seiner interaktiven Installation “A Truly Magical Moment”. Empathie und persönliche Berührung durch Medieninhalte thematisiert auch Thomas Hirschhorn mit “Touching Reality”. Stefan Panhans nimmt die mitunter komisch-absurden Bewegungen und Dysfunktionalitäten von Avataren und Game-Figuren in seiner Videoinstallation in den Fokus. Alexandra Ehrlich Speiser und Mario Pfeifer wenden sich dem 3D-Druck von Waffen zu, dem sie zum einen eine große disruptive Kraft und zum anderen ein Potential der Glitches und der Eigenzerstörung zuschreiben. Lilli Carré untersucht mit “Jill”, dem störrischen Programmcode einer animierten Figur, die zunehmende Autonomie und das zerstörerische Potential von Maschinen und Software. Das sind nur einige Details zu Installationen, die ab dem 26. April in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein werden.

Darüber hinaus präsentiert das EMAF im Kunstquartier des BBK mehrere neue Arbeiten zum Thema „Virtual Reality“ – darunter „10.000 Moving Cities“ von Marc Lee und „Anthropy 201∞“ von Michael Saup.

Der EMAF Media Campus INIT zeigt frische Arbeiten von jungen, aufstrebenden Medienkünstlern. In diesem Jahr werden unter anderem mehrere Arbeiten von Studenten der Hochschule für Künste in Bremen, der KHM | Kunsthochschule für Medien Köln, der Hochschule Osnabrück (Media & Interaction Design) und der HfG Offenbach zu sehen sein – im Gewölbe der Kunsthalle Osnabrück, in der Galerie hase29 und im Turm Bürgergehorsam.

Während des Festivals bieten wir mehrere „Artist Talks“ an, in denen Künstlerinnen und Künstler interessierten Besuchern in der Kunsthalle Osnabrück ihre Werke, deren Entstehung und Hintergründe erläutern.
Führungen durch die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück bieten wir während des Festivals von Donnerstag bis Samstag um 15.00 und 19.00 Uhr an, am Sonntag um 16 Uhr. Darüber hinaus gibt es spezielle Führungen für Gruppen und Schulklassen -  Termine gern nach Vereinbarung.

Akkreditierungen für das 30. European Media Art Festival in Osnabrück sind noch bis zum 13. April 2017 über unsere Internetseite www.emaf.de möglich!

// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG
 Alfred Rotert, Ralf Sausmikat, Hermann Nöring

Weitere Infos:
Katharina Lohmeyer
presse(at)emaf.de
tel. 0541 - 21 658

EMAF Newsletter 16.03.2017

Push Forward / Daniel Hope in Osnabrück

In nicht einmal sechs Wochen beginnt das 30. European Media Art Festival in Osnabrück. Schon am kommenden Samstag lädt das EMAF zum ersten Pre-Event ein!

PUSH Forward :: AV Salon Prelude am 18. März im Zimmertheater in Osnabrück
Die Musiker Saturated M?men & Kryshe erschaffen gemeinsam mit den visuell arbeitenden Künstlern Gehirnbrand & Henrik José eine einzigartige Konzerterfahrung. Ein handgebauter Miniaturwald verwandelt sich dabei in eine mythische nordische Welt - am Samstag, 18. März, um 20 Uhr im Zimmertheater in Osnabrück. Eintritt: 8 Euro.
Und dann erwartet das EMAF-Publikum im April ein hochkarätiges Klassikkonzert!

„NDR Kultur Foyerkonzert on tour
Daniel Hope am 11. April zu Gast in der Kunsthalle Osnabrück
Daniel Hope kann auf eine über 20-jährige Karriere zurückblicken, die ihn mit den renommiertesten Orchestern und Dirigenten zusammengebracht hat. Die britische Sonntagszeitung The Observer beschreibt ihn als „den aufregendsten britischen Streicher seit Jacqueline du Pré“. Gerade ist sein neues Album „For Seasons“ erschienen, aus dem er einige Stücke spielen wird – begleitet von Christoph Sommer, Laute und Jacques Ammon am Flügel.

Mit dem „Foyerkonzert on tour“ will unser Kulturpartner NDR Kultur am 11. April um 18 Uhr einen Vorgeschmack auf das EMAF geben – wir freuen uns sehr!

Durch den Konzertabend führt NDR Kultur-Musikredakteur Ludwig Hartmann, der zwischen den Stücken versuchen wird, den Künstlern die eine oder andere Anekdote zu entlocken. Auch das Publikum ist eingeladen, sich an der Gesprächsrunde zu beteiligen.
Tickets können nicht gekauft, sondern nur gewonnen werden – ab dem 27. März „on air“ bei NDR Kultur und dann auch auf unserer facebook-Seite!





NDR Kultur sendet am Ostersonntag, also am 16. April, ab 18 Uhr, einen Zusammenschnitt des Konzerts; zwei Tage später, am 18. April, wird es um 21 Uhr wiederholt.

Neuer Counter erwartet Festivalgäste
Zum 30. Geburtstag bekommt das EMAF einen neuen Festivalcounter für sein Zentrum in der Lagerhalle. Geschaffen wird er von dem Künstlerduo David Rauer & Joshua Sassmannshausen, das im vergangenen Jahr mit seiner Ausstellung „Forma Forma“ in der Kunsthalle Osnabrück für Aufsehen gesorgt hat. Rauer und Sassmannshausen wollen mit dem neuen Infotresen einen Kontrapunkt zur digitalen Welt setzen. „Sie gibt uns eine ganze Menge vor, das reicht aber nicht“, sagt David Rauer. „Wir wollen ausprobieren, welche Funktion ein Möbelstück haben kann und wie ein Design, das nicht perfekt gerendert ist, den Möbelbau beeinflusst.“ David Rauer und Joshua Sassmannshausen arbeiten oft analog und handwerklich. Für den Bau des neuen Festivalcounters verwenden sie Recyclingmaterialien – Holz und altes EMAF-Material zum Beispiel. Wir sind gespannt!

Akkreditierungen ab sofort möglich!
Last but really not least: Wer in der Zeit vom 26. bis zum 30. April den neu geschaffenen Festivalcounter kennen lernen möchte, der kann sich am besten jetzt schon akkreditieren - ab sofort, auf unserer homepage unter www.emaf.de

Bis zum 13. April läuft die Akkreditierungsfrist. Bis dahin gibt es die Festivalpässe zum ermäßigten Preis von 40 Euro oder sogar für nur 25 Euro für Studenten. Also, los und anmelden!

EMAF Newsletter 02.03.2017

30 Jahre EMAF: ein Rückblick – Teil 3

Dreißig Jahre EMAF – das ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Grund zurück zu blicken auf das, was das Festival in den vergangenen Jahrzehnten geleistet hat. Jemand, der das European Media Art Festival mit aufgebaut hat, das ist Alfred Rotert, der bis heute für die Organisation der Konferenz und das Archiv zuständig ist.

Für ihn sind die Konferenzen des Festivals eine Art Konzentrationspunkt. „Besonders spannend wird es, wenn es dort auch kontroverse Diskussionen gibt; wenn aktuelle Themen aufgenommen werden“, sagt Alfred Rotert und nennt als Beispiel die Konferenz im Jahr 2003 zum Thema „Kunst und Biotechnologien“ – ein Thema, das durch die neuen technischen Möglichkeiten und deren ethischen Grenzen auch heute noch teils heftig diskutiert wird. „Wenn man in einer Konferenz so ein Thema aufnehmen kann, wenn es das Publikum zur Diskussion anregt und wenn es eine gesellschaftliche Relevanz hat, dann hat man das richtige Thema gefunden“, sagt der Organisator der Konferenzen des EMAFs.

Wenn Alfred Rotert auf die vergangenen drei Jahrzehnte zurückblickt, dann fallen ihm vor allem die großen Performances ein, die das EMAF veranstaltet hat – zum Beispiel die Performance von „De La Guarda“, einer argentinischen Gruppe, die damals ein völlig neues Format erschaffen hat, das später von anderen Performance-Gruppen adaptiert wurde. Ein weiteres Highlight ist für Rotert die „Dante-Orgel“ von Erik Hobijn im Jahr 1998 gewesen: „Das war eine wirklich riesige Performance auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Osnabrück, in der bis zu 15 Meter hohe Feuersäulen erzeugt wurden, die mit viel Lärm die Szenerie erleuchtet haben.“

Was wünscht man einem Festival für die Zukunft? Alfred Rotert fallen spontan mehrere Wünsche ein: „Dem Festival wünsche ich, dass es immer die aktuellen Tendenzen und Entwicklungen in der Gegenwartskunst repräsentiert und aufzeigt.“ Dafür sei natürlich auch eine gesicherte Finanzierung durch die Förderer erforderlich. Außerdem ist für den Festivalleiter der Ausbau der Zusammenarbeit mit den Hochschulen aus dem Kunst- und Medienbereich bedeutsam.

 

 

Ein „Geschenk“, das das Festival bereits ab sofort mit seinen Gästen teilen kann, das ist eine gute Nachricht von der Filmförderungsanstalt des Bundes (FFA). Sie hat das EMAF auf die Liste der Festivals aufgenommen, bei denen Filmemacher aus Deutschland ab sofort Punkte sammeln können, um sich für eine Förderung durch die FFA zu qualifizieren. „Für Filmemacher ist das natürlich eine gute Nachricht, die auch uns sehr freut“, sagt Alfred Rotert.

EMAF-Filmprogramm im Martini|50
“Is home where the heart is?!” – das ist der Titel eines Filmprogramms, das das EMAF am 5. April um 19 Uhr im Forum für Architektur und Design Martini|50 in Osnabrück zeigt.

Neun künstlerische Positionen setzen dabei das Thema „Wohnung als Lebensraum“ in seinen verschieden Facetten medial um – zum Beispiel der Film „Living a Beautiful Life“ von Corinna Schnitt. Schließlich gestalten wir unsere Umwelt- und Lebensräume nach gemeinsamen, gesellschaftlichen aber auch individuellen Vorstellungen und Vorlieben. Dabei spielt der jeweils aktuelle Zeitgeist eine nicht unerhebliche Rolle – genauso wie Bildung, sozialer und beruflicher Status, persönliche Neigungen und Befindlichkeiten. Die ästhetische und inhaltliche Bandbreite der Filme reicht von formalen Strukturen über das reine Handwerk hin zu persönlichen und allgemeingültigen (Selbst-)Erfahrungen und Sehnsüchten.

Wir wünschen eine anregende Unterhaltung!

EMAF Newsletter 16.02.2017

30 Jahre EMAF: ein Rückblick – Teil 2 und ein Ausblick

Eine Reflektion über das Medium; innovative visuelle und ästhetische Formen und ein Fokus auf gesamtgesellschaftliche Themen sind für Ralf Sausmikat, Kurator des Film- und Videoprogramms und der Retrospektiven, die wichtigsten Elemente, die ein Film des EMAFs haben sollte.

„Ein guter Film liegt meist im Auge des Betrachters“, sagt Sausmikat, der zurzeit mit seiner insgesamt fünfköpfigen Auswahlkommission die Arbeiten des Film- und Videoprogramms auswählt. „Wir suchen Filme, die Gesellschaft reflektieren, aber auch persönliche Vorgehensweisen und persönliche Geschichten erzählen. Das nicht unbedingt chronologisch, sondern immer in Verbindung von Bild, Ton, Schnitt und den unterschiedlichsten Möglichkeiten der Bildbearbeitung“.

Auf die Frage, welche Filme ihm nach dreißig Jahren EMAF im Kopf geblieben sind, antwortet er spontan: „´Stachoviak!` von Philip Gröning, damals Student an der HFF in München. Er erzählt die Geschichte eines in sich zerrissenen Mannes, der letztendlich dadurch zum Amokläufer wird.“ Ralf Sausmikat schätzt die besondere Filmästhetik, die „mit immer sehr, sehr naher Kameraperspektive in Super 8 gefilmt und schließlich auf 16 beziehungsweise 35 mm hochkopiert wurde. Eine Arbeitsweise, die auch Derek Jarman zum Beispiel für ´The Last of England` nutzte.“

Die 451 Galerie in Berlin restauriert gerade den Film „ORG“ von Fernando Birri - unter Verwendung von Material des EMAFs. Die 1992 beim EMAF als multimediale Installation mit Performance und eigens in Osnabrück hergestellten Kostümen aufgeführt wurde, ist ein weiteres persönliches Highlight seiner Rückschau.

 

PUSH Forward :: AV Salon Prelude

Unter dem Titel „PUSH FORWARD :: AV Salon Prelude“ präsentieren das EMAF und das Institut für Musik Osnabrück gemeinsam den AV Salon Prelude.

Das audiovisuelle Konzert ist ein Vorbote für das bevorstehende EMAF und bringt neue AV-Projekte zusammen: Die Musiker Saturated Momen & Gehirnbrand führen mit den visuellen Künstlern Kryshe & Henrik José einen Klang-Bild-Dialog und erschaffen damit - zum ersten Mal in dieser Konstellation - eine einzigartige Konzerterfahrung. Bei diesem Projekt handelt es sich im Wesentlichen um einen handgebauten Miniaturwald, der sich, durch computergesteuerte Lichter, Kameras und Bewegungen in eine realistische Szenerie verwandelt, die sich in Kombination in eine abstrakte und mythische, nordische Miniaturwelt manifestiert. Umrahmt wird der Abend von einem DJ-Set, bei dem Mario Schoo & David Georgos verborgene und bekannte Tracks fusionieren und die rotierenden Plattenteller zum bewussten Lauschen anregen.

Der Abend beginnt am 18. März 2017 um 20:00 Uhr im Zimmertheater, Lohstraße 45a, 49074 Osnabrück.

EMAF Newsletter 01.02.2017

30 Jahre EMAF: ein Rückblick – Teil 1

Das European Media Art Festival wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Damit das Festivalteam nicht in Erinnerungen versinkt, teilen wir diese lieber mit den Besuchern und Freunden des EMAFs. 
Ausstellungs-Kurator Hermann Nöring macht heute den Anfang. Er ist von Beginn an beim EMAF dabei und war vorher, seit 1985, schon Teil des Experimentalfilm Workshops, aus dem das European Media Art Festival 1988 hervorgegangen ist. So ist das erste Festival auch eines, das Hermann Nöring besonders in Erinnerung geblieben ist. Damals dauerte das Festival ganze 13 Tage lang.

„Wir hatten damals eine Performance-Installation der Gruppe Ponton zu Gast, die hier mit interaktivem Fernsehen bzw. Radio dabei war. Mit einem Piratensender, der dann auch ins Visier der Polizei geriet. Hier wurde laborhaft ausprobiert, woraus später auf der documenta die Piazza Virtuale hervorging“, erzählt Hermann Nöring.

Interessant sei für ihn auch das Jahr 2009 gewesen. Mit der Ausstellung „Bilderschlachten“ hatte das EMAF gemeinsam mit dem Museum Industriekultur und dem Erich-Maria-Remarque Friedenszentrum eine Ausstellung zum Thema „Medien aus dem Krieg“ zusammengestellt. Sie beleuchtete das Thema zum einen historisch, zum anderen mit herausragenden Exponaten der Medienkunst. Wie nah man damals auch an heutigen Themen wie Fake-News, Propaganda und Meinungsmache war,  zeigt die Installation von Christoph Büchel "PSYOP - Capture their minds and their hearts will follow".

Eine Reflektion über das eigene Medium; noch unbekannte, neue Formen und ein Fokus auf soziale oder politische Themen – das sind für Hermann Nöring die Kriterien für eine gute Installation. Auch ein Bezug auf die Kunstgeschichte oder die Geschichte der Medienkunst sind für den langjährigen Kurator ein Grund für eine Präsentation in der Ausstellung des EMAFs.

Das EMAF wird jetzt 30 Jahre alt. Was wünscht man einem Festival zu diesem Anlass? Hermann Nöring überlegt einen Augenblick. Dann sagt er: „Ich wünsche dem EMAF, dass es weiterhin frisch und jung bleibt, dass es weiterhin die Fähigkeit hat, interessante, spannende Veränderungen innerhalb der internationalen Medienkunst aufzunehmen, zu präsentieren und insbesondere auch zu diskutieren.“ Dieser Diskurs findet nicht nur in der Konferenz statt, meint Hermann Nöring, sondern auch mit den Filmen und Installationen – immer nah an gesellschaftlichen Themen und an neuen, aktuellen Tendenzen der Kunst mit Medien.

 

 

Programm „Emerging Artists“ präsentiert dritte Ausgabe
Mit „Emerging Artists – Contemporary Experimental Films and Video Art From Germany“ präsentieren AG Kurzfilm und German Films die dritte Edition ihres Programms mit kurzen, experimentellen Arbeiten junger NachwuchskünstlerInnen. Die Organisatoren möchten mit dem Programm stark künstlerisch ausgerichtete Film- und Videokunstarbeiten promoten, die nicht nur auf Festivals, sondern auch über den Kunstmarkt in Museen, Galerien ausgewertet werden können.

Die Jury bestehend aus Alfred Rotert (EMAF Osnabrück), Giovanna Thiery (Filmwinter Stuttgart), Insa Wiese (Internationale Kurzfilmwoche Regensburg), Gerhard Wissner (Kasseler Dokumentarfilm und Videofest) und Anne Turek (AG Kurzfilm) hat aus den zahlreichen Einreichungen das Programm aus acht Filmen für die 3. Edition zusammengestellt.

Interessierte ProgrammgestalterInnen und KuratorInnen können bei der Geschäftsstelle der AG Kurzfilm eine Sichtungs-DVD oder den Zugang zur Online-Preview des Programms kostenfrei anfordern: EA@ag-kurzfilm.de. Für Abspiel auf Festivals, in Galerien und anderen kulturellen Einrichtungen steht das Programm in verschiedenen Formaten bereit.

EMAF unterwegs
Ralf Sausmikat ist derzeit auf dem International Film Fest Rotterdam. Alfred Rotert und Hermann Nöring werden vom 2. bis 5. Februar die Transmediale besuchen und dann an der Berlinale teilnehmen: Hermann Nöring vom 9. bis 12. Februar, Alfred Rotert vom 10. bis 15. Februar.

Wir freuen uns, Sie in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Laufenden halten zu dürfen und Sie im April in Osnabrück zu begrüßen.


Presseinformation vom 18.01.2017

„PUSH“ lautet das Motto des diesjährigen European Media Art Festivals 

Das European Media Art Festival beschäftigt sich in diesem Jahr in seinen Filmprogrammen, Installationen, Performances, Vorträgen und Diskussions-runden mit der allgegenwärtigen Hyperinformation. „PUSH“ lautet deshalb das Motto der 30. Ausgabe des Festivals vom 26. bis 30. April 2017 in Osnabrück.

Push-Meldungen, Status- und News-Updates, Social Bots und Hasskommentare - ständig blitzen und blinken die Smartphones und Bildschirme. Der öffentliche Raum wird schon seit jeher von Verlautbarungen, Warnungen und Spektakelbildern durchdrungen. Heute erleben wir eine Steigerung des Input-Drucks – schließlich ist jeder gleichzeitig Empfänger, Produzent und Sender. Die öffentliche Meinung wird von permanenter Information und Desinformation geprägt. Die Folge: Unterschiede zwischen öffentlichem und privatem Raum verschwinden, scheinbar gesicherte Standpunkte lösen sich auf, Populisten halten Einzug in die Parlamente.

Diese beschleunigte, lärmende Kommunikationsspirale, das aufdringliche Rauschen der Medien und die Suche und Sucht nach medialer Aufmerksamkeit versetzen uns in eine „postfaktische“ Zeit, in der auch die Demokratie um ihre Grundwerte bangen muss. Dabei ist jeder User in und außerhalb von Filterblasen auf der Suche nach der eigenen Wahrheit, die durch die Frequenz der Push-Meldungen beeinflusst wird.

Mit aktuellen künstlerischen Positionen und begleitenden Talks versucht das EMAF in seiner 30. Auflage, den dichten, scheinbar undurchdringlichen Informationsdschungel zu lichten, durch den der einzelne Medienuser seinen Weg finden muss - ohne die Pläne der Algorithmen zu kennen.

Die Ausstellung des European Media Art Festivals wird über das Festival hinaus bis zum 21. Mai aktuelle Medieninstallationen zeigen.

Darüber hinaus erwarten Sie Live-Performances sowie mediale Musik-, Sound- und Online-Projekte.

Media Campus INIT präsentiert als Plattform aufstrebender Nachwuchskünstler aktuelle Arbeiten im Bereich Film und Installation – in Zusammenarbeit mit europäischen Hochschulen und Akademien.

Die Konferenz wird zum Festivalthema „PUSH – Leben in Zeiten der Hyperinformation“ Talks, Workshops, Panels und Präsentationen anbieten.

Nicht zuletzt werden beim European Media Art Festivals drei Preise verliehen: Der EMAF-Award, der Dialogpreis des Auswärtigen Amtes und der EMAF-Medienkunst-Preis der Deutschen Filmkritik.

Wir freuen uns, Sie in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Laufenden halten zu dürfen und Sie im April in Osnabrück zu begrüßen!

// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG
Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat


Weitere Infos:

Katharina Lohmeyer
presse(at)emaf.de
tel. 0541 - 21 658

Pressemitteilung vom 24. Mai 2016

European Media Art Festival 2016 – Ein Rückblick

Das 29. European Media Art Festival ist nun zu Ende, unsere Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück hatte am Sonntag, dem 22. Mai 2016 das letzte Mal geöffnet. Fünf großartige Festivaltage liegen hinter uns; eine erfolgreiche Ausstellung und insgesamt etwa 14.500 Besucher haben das EMAF 2016 zu einem ganz besonderen Event in Osnabrück gemacht.

Das European Media Art Festival hat mit seinem in diesem Jahr besonders vielfältigen Programm erneut mehr Besucher in Osnabrück begrüßen können. „Wir freuen uns sehr, dass insbesondere die Zahl der Fachbesucher in diesem Jahr gestiegen ist“, so Festivalleiter Alfred Rotert.

Nach einem gelungenen Festivalstart mit über tausend Besuchern zur Eröffnung in der Kunsthalle Osnabrück begeisterte insbesondere die Ausstellung mit ihrer neuen Architektur mit schwebenden Leinwänden in dem besonderen Ausstellungsraum des Kirchenschiffs der Kunsthalle Osnabrück.

Langfilme wie Omer Fasts „Remainder“ oder Laurie Andersons „Heart of a Dog“ wurden beim 29. EMAF noch vor offiziellem Kinostart präsentiert. Insgesamt wurden im Rahmen des Festivals über 160 Filme gezeigt.

Herausragende Performance des Festivals war John Kameel Farahs „Music for Organ and Synthesizers“, die in der Osnabrücker Bergkirche zu einem besonderen akustischen Erlebnis wurde.

Dank zahlreicher Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen wie der HfK Bremen, der HfG Offenbach und der KHM (Köln) und einem erweiterten Programm hat der Campus-Bereich des EMAF im Rahmen des Festivals weiter an Bedeutung gewonnen.
Ein weiteres Highlight war das Projekt „Virtual Reality – From FullDome to VR-Video“, bei dem die Besucher mit Hilfe von Datenbrillen komplett in virtuelle Welten eintauchen konnten. Zudem boten Talks zum Thema nähere Einblicke in die Produktionsabläufe der aufwändigen 360° VR-Filme.

Vorträge und Panels im Rahmen der Konferenz hinterfragten Technologien, die den Menschen regulieren, eingrenzen und kontrollieren, und diskutierten, ob sich der Datenschutz unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung langsam auflöst.



Bei der Preisverleihung des Festivals wurden drei Auszeichnungen mit einem Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro von zwei Jurys vergeben:

EMAF Award:
Kabir Mehta – „Sadhu in Bombay” (IND, 14:45 Min)

Dialogpreis des Auswärtigen Amtes:
Randa Maroufi – „Le Park“ (FR, 14:00 Min)

EMAF Medienkunstpreis der Deutschen Filmkritik:
Fabiano Mixo – „Woman Without Mandolin“ (D, 4:47 Min)

Die Arbeit „Sirènes/Short Walk“ von Emmanuel Trousse aus der Ausstellung des Festivals, erhielt zudem eine Lobende Erwähnung der Internationalen Jury.

Wir möchten an dieser Stelle all unseren Preisträgern noch einmal herzlich gratulieren!

Im kommenden Jahr gibt es dann ein Jubiläum zu feiern: Das European Media Art Festival findet im Jahr 2017 zum inzwischen 30. Mal in Osnabrück statt und wir freuen uns sehr, diesen „runden Geburtstag“ wieder mit zahlreichen Besuchern, spannenden Events und einer internationalen Auswahl an Kurz- und Langfilmen zu feiern. Natürlich wird es zu diesem Anlass einige Neuheiten und Specials geben. Lassen Sie sich überraschen!

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen teilnehmenden Filmemachern und Künstlern, unseren Partnern und Helfern und natürlich auch all unseren Besuchern bedanken – ohne sie wäre ein solches Festival nicht möglich gewesen.

Pressemitteilung vom 11. Mai 2016

Jetzt sagen wir mal nichts!

Ein FührungsExperiment in der EMAF-Ausstellung

Zwar ist das European Media Art Festival 2016 vorbei, doch unsere Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück läuft ja bekanntlich noch bis einschließlich zum Internationalen Museumstag am 22. Mai 2016.
Daher bieten wir jetzt ein spezielles Führungsangebot in der Kunsthalle an:

JETZT SAGEN WIR MAL NICHTS - Ein FührungsExperiment!
In diesem Führungsangebot schweigt der Vermittler (Kurator Hermann Nöring). Die TeilnehmerInnen sprechen gemeinsam über ihre Eindrücke, Ideen und Vorwissen zum EMAF im Allgemeinen und zu den Ausstellungsexponaten im
besonderen. Hermann Nöring wird die Gespräche knapp moderieren und nur auf direkten Wunsch Auskunft geben.

 

 

 

Nächster Termin:
Donnerstag, 19. Mai 2016, 16:00 Uhr
Kosten:
Nur der Eintritt in die Kunsthalle (5,00 € / ermäßigt 3,00 €)

Wir freuen uns auf zahlreiche interessierte und diskussionsbegeisterte Teilnehmer!

Weitere Infos:

Kerstin Kollmeyer
presse(at)emaf.de
tel. 0541 - 21 658

Pressemitteilung vom 04. Mai 2016

European Media Art Festival 2016 – FilmFestSpezial

Das 29. European Media Art Festival zeigte sich mit dem diesjährigen Motto “The Future of Visions: Don’t expect anything” mit lässigem Understatement. Das FilmFestSpezial Team um Moderatorin Clara Beutler hat sich davon nicht abschrecken lassen und sich erwartungsvoll die Zukunftsvisionen angeschaut.

Pressemitteilung vom 23. April 2016

29. European Media Art Festival Osnabrück

EMAF 2016 - Die Preisverleihung

Die gut besuchte Preisverleihung des 29. European Media Art Festival fand in diesem Jahr schon am Samstagabend statt. Drei Auszeichnungen mit einem Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro wurden von zwei Jurys aus einer Auswahl von über 160 künstlerischen Werken vergeben.

Die internationale Jury, bestehend aus Nadine Bors (D), Kevin B. Lee (USA) und Jasmina Metwaly (EGY), vergab den EMAF Award sowie den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes.

Der EMAF Award prämiert richtungsweisende Arbeiten der Medienkunst und ging mit einem Preisgeld von 3000 Euro in diesem Jahr an Kabir Mehta und seinen Film “Sadhu in Bombay” (IND, 14:45 Min). Die Jury begründete ihre Entscheidung so:

„Um zur Wahrheit zu gelangen, muss man manchmal tief in die Kamera blicken.
Aber der Gewinner des diesjährigen EMAF-Awards macht deutlich, dass die Wahrheit durch einen tiefen Blick in die Kamera und durch direktes Sprechen noch komplizierter und noch schwerer zu bewältigen wird. Zum einen: Ist der Hauptdarsteller eine reale Person oder ein Schauspieler? Zeigt der Regisseur die Wirklichkeit oder gestaltet er sie um? Und besteht überhaupt ein Unterschied zwischen diesen Unterscheidungen? Dieser Film erkundet diese Grauzone auf eine mutige Art und Weise, die weder abgedroschen noch übermäßig selbstreflexiv ist, sondern offen, klug und unkompliziert und befasst sich dabei mit den irreführenden Ebenen der Bewegbild-Medien und der sozialen Medien. Energisch und voller Neugier zeigt dieses Werk eindringlich das heutige Leben in einem Land, in dem diese Darstellungen leider verboten sind. Wir sind dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben, dieses mutige Werk hier zu zeigen und hoffen, in Zukunft mehr von diesem jungen und erfolgversprechenden Filmemacher zu sehen.“

Mit dem Dialogpreis des Auswärtigen Amts zur Förderung des interkulturellen Austauschs und einem Preisgeld von 2000 Euro wurde Randa Maroufi für ihren Film „Le Park“ (FR, 14:00 Min)  ausgezeichnet. Die Jury schrieb dazu:

„‘Ala washak“ ist ein arabischer Ausdruck und bedeutet „am Rande von“. Am Rande davon zu sein, die Geschichten und die Menschen, die dabei sind, diese zu spielen, zu verstehen. Aber das ist nicht so wichtig wie der Raum des stummen,verlassenen Parks, der weder eine Geschichte erzählt, noch etwas spielt oder vertritt, sondern die Interpretation der Welt der Imagination überlässt. Durch ein buntes Gemisch von Gesprächen und aufgezeichneten Klängen und die lebhaften Inszenierungen von Jugendlichen, die als filmische Skulpturen gefroren sind, regt dieses Werk die Fantasie der Zuschauer an. Diese Körper und Stimmen zeigen Porträts von Jugendlichen in einem Raum, den sie sich zu eigen gemacht haben, der jedoch unvollständig bleibt. Diese Unvollständigkeit schafft im Kopf der Zuschauer einen Raum des Dialogs. Aus diesem Grund geht der EMAF Dialogpreis an Le Park unter der Regie von Randa Maroufi.

 

 

 

Zudem formulierte die internationale Jury eine Lobende Erwähnung für Emmanuel Trousse und seinen Arbeit „Sirènes / Short Walk“, die noch bis zum 22. Mai in der Ausstellung des Festivals zu sehen ist:

„In der Welt von heute zu leben, bedeutet in einem Zustand der sensorischen Reizüberflutung und des Überflusses zu leben. Zeitgenössische MedienkünstlerInnen greifen diesen Zustand oft auf, indem sie versuchen, ihn nachzuahmen. Dieses Werk hingegen bietet dem Zuschauer eine Geste der Schlichtheit, die uns den Raum gibt, Menschlichkeit auf eine Weise zu erleben, die uns zutiefst berührt. Es ist ein Werk, das sowohl Kürze als auch Endlosigkeit vermittelt, eine einzige Handlung, die sich unausweichlich wiederholt. Diese Handlung wird von Dutzenden ProtagonistInnen ausgeführt. Wir lernen sie jedoch kaum kennen, sehen niemals ihre Gesichter. Wir sehen nur, wohin sie sich bewegen, ein Meer voller Möglichkeiten, das sich als ein mysteriöses Schicksal entpuppt, das jeden von ihnen als Ganzes verschlingt. Wir sehen, wie sich jeder einzelne von ihnen mit langsamer, stetiger Beharrlichkeit seinem Schicksal nähert, teils Action Hero, teils Zombie.  Stellt es eine heldenhafte Anstrengung des freien Willens eines jeden dar oder werden sie vom Ruf der Sirenen verleitet? Dies ist das tiefe Geheimnis des Werks, dem wir die Lobende Erwähnung der Internationalen Jury verleihen, Short Walk/Sirènes von Emmanuel Trousse.“

Der Jury des Verband der Deutschen Filmkritik (VDFK e.V.) gehörten Wilfried Hippen, Lukas Stern und Carolin Weidner an.
Sie vergab den EMAF-Medienkunst-Preis des VDFK für eine herausragende deutsche Arbeit, dotiert mit 1000 Euro. Er wurde in diesem Jahr an den Filmemacher Fabiano Mixo für seinen Film „Woman Without Mandolin“ (D, 4:47 Min) vergeben.

„Woman Without Mandolin zeigt uns das Portrait einer Frau – ein Portrait in Bewegung. Ein Gesicht und einen Körper durch die Zeit zerschnitten und geteilt - in der Zeit und durch die Zeit gefaltet. Dieser kunstvolle und poetische Film von Fabiano Mixo ist nicht nur inspiriert von der kubistischen Malerei und ihren Meistern, er ist vielmehr deren Aktualisierung durch die Möglichkeiten der Audiovisualität, durch die Montage, die für die Dauer eines Films unaufhörlich fragmentiert und neue Proportionen schafft.
Mit diesem Film zeigt Mixo, dass er eine klare Vorstellung vom Wesen der Filmkunst hat, von ihrer Möglichkeit, den Kubismus durch Bewegung und Zeit neu zu denken und neu zu öffnen. Er etabliert auch einen Blick auf den Menschen, dem nicht nur eine Perspektive gemäß sein kann und durch den sich der Mensch stets zeigt und gleichzeitig verbirgt. Durch dieses Verfahren und die intensive Präsenz seiner Darstellerin Miriam Goldschmidt wirft Mixos Film die ganz fundamentale Frage nach der Wahrnehmung und der Repräsentation des anderen Menschen auf.“

Das EMAF gratuliert allen Gewinnern recht herzlich und bedankt sich bei den Jurys für die gute Zusammenarbeit!

Für weitere Infos, Filmfotos oder –ausschnitte kontaktieren Sie bitte Kerstin Kollmeyer unter presse(at)emaf.de.

Pressemitteilung vom 08. April 2016

29. European Media Art Festival Osnabrück

THE FUTURE OF VISIONS – Don't expect anything!

Die Ausstellung

// Visionäres und eine mögliche Zukunft des Visuellen zeigt in der Kunsthalle Osnabrück die Ausstellung des EMAF 2016, die über das Festival hinaus noch bis zum 22. Mai 2016 in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein wird.

Die in der internationalen Gruppenausstellung versammelten künstlerischen Positionen spiegeln die zunehmend negativen Erwartungen der Gesellschaft wider, die die optimistischen Prognosen und technischen Träumereien verdrängen. Eine große Skepsis und Verunsicherung gegenüber dem, was uns in unserer zukünftigen Welt erwartet, macht sich breit.

Für alle Werke ist die Frage nach dem (Stellen-)Wert des Menschen in einer kommenden Welt, seinen Bedürfnissen und seiner Einzigartigkeit zentral. Kühl blicken die Künstler_innen aber auch auf die Ergebnisse vergangener Visionen. Sie schauen misstrauisch auf Maschinen und Prothesen, die menschliche Fähigkeiten und Emotionen übernehmen. Wachsam betrachten sie die wachsende künstliche Intelligenz, deren Algorithmen die Zukunft unseres Konsum- und Sozialverhaltens bereits vorhersagen können.

Aber nicht nur skeptische, dystopische Ansätze sind in der Ausstellung zu sehen. Eine ganze Sektion beschäftigt sich mit der Zukunft des Sehens bzw. Visionen des Visuellen. Das Bewegtbild steht angesichts technologischer Trends wie Augmented und Virtual Reality vor revolutionären Veränderungen und vor neuen Möglichkeiten. In eine Illusion rundum einzutauchen ist ein uraltes Bestreben der Menschheit und der Kunst. Auf Datenbrillen zeigt das EMAF in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach ausgewählte, künstlerisch interessante VR-Projekte.

 


 

 


Insgesamt werden 32 Arbeiten von 31 Künstler_innen aus neun Ländern gezeigt. Die Ausstellung wurde kuratiert von Hermann Nöring und Franz Reimer. Die Architektur der Ausstellung des EMAF 2016 entwickelte im Wesentlichen Co-Kurator Franz Reimer. Mit schwebenden Leinwänden in unterschiedlichen Höhen geht er auf die für einen Ausstellungsraum ungewöhnlichen Maße der gotischen Kirche der Kunsthalle Osnabrück ein und involviert damit geschickt die im Kirchenschiff installierten umlaufenden Bänke von Michael Beutler als Betrachter-Hotspots.

Unter anderen präsentiert das EMAF in diesem Jahr folgende Künstler_innen:
Martin Backes (D) // Ali Chakav (IR/D) // Verena Friedrich (D) // Susanna Hertrich (D) // Bastian Hoffmann (D) // Francis Hunger (D) // Esther Hunziker (CH) // Ji-Nin Lai (TW) // Julia König (D) // Avi Krispin (ISR/NL) // Leonie Link (D) // Wolfgang Oelze (D) // Rotraut Pape (D) // Esteban Rivera (RUS/D) // Larissa Sansour & Søren Lind (Palästina/UK) // Jennifer Lyn Morone (UK) // Federico Solmi (IT/USA) // Britta Thie (D) // Emmanuel Trousse (Monaco) // Damian Weber (D) // Lu Yang (CN)

Darüber hinaus präsentieren wir noch verschiedene Projekte im Rahmen des EMAF Media Campus „INIT“, die während des Festivals an verschiedenen Locations in Osnabrück gezeigt werden, unter anderem in der neuen Galerie „hase29“.

// Akkreditierungen für das 29. European Media Art Festival in Osnabrück sind noch bis zum 12. April auf unserer Webseite www.emaf.de möglich!

Pressemitteilung vom 20. Februar 2016

29. European Media Art Festival Osnabrück
20. – 24. April 2016
Ausstellung: 20.04. – 22.05.2016

THE FUTURE OF VISIONS – Don’t expect anything!

Das 29. European Media Art Festival fragt in diesem Jahr in seinen Installationen, Filmprogrammen, Vorträgen und Diskussionsrunden nach der generellen Bedeutung und Wirkung von Zukunftskonzepten.

Schon seit der Mensch denken kann, philosophiert er über seine Zukunft. Autoren verfassen Utopien oder Dystopien, Wissenschaftler debattieren über das Schicksal der Menschheit und ganze Forschungszweige widmen sich ihrer Entwicklung, prognostizieren fast täglich neue Daten zu Demografie, technischem Fortschritt und Veränderungen der Umwelt.
Noch in den 1990er Jahren herrschte Optimismus bei der Beurteilung der digitalen Wissensverbreitung und des demokratischen Potentials des Internets vor. Heute sind die “Sharing-Communities” oder das “Internet der Dinge“ die neuen Hypes in der Ökonomie.

In der gesellschaftlichen Diskussion stehen aber die politischen Auswirkungen und die Risiken der globalen Digitalisierung im Vordergrund. Dass Kulturen und kulturelle Nischen einer kulturindustriellen Angleichung weichen, dass wenige weltweit operierende Konzerne in einem die da gewesenen Maße Informations- und Handelsströme kontrollieren und dass Kriege vorwiegend mit Hilfe interaktiver Technologien und ferngesteuerter Waffen geführt werden ist Realität. Die digitale Revolution hat unser Leben seit Ende des 20. Jahrhunderts fast vollständig verändert.

 

 

 

Künstlerinnen und Künstler aus verschiedensten Ländern stellen in der Ausstellung ihre Visionen zukünftiger Tätigkeitsfelder vor und geben ihnen eine überzeugende, ästhetische Form. Sie fragen aber auch, wer eigentlich heutzutage solche Zukunftsmodelle entwirft, was sie bezwecken sollen und wer kurz- oder langfristig davon profitieren könnte.

Die Entwicklungen der digitalen Kultur in den Bereichen Medientheorie, Ästhetik, Philosophie, Zukunftsforschung und Programmierung werden bei der Konferenz des EMAF 2016 näher beleuchtet. In  Vorträgen, Panels, Präsentationen und Workshops werden hier künstlerische und wissenschaftliche Positionen aktueller Entwicklungen unserer digitalen und medialen Realität diskutiert und deren gesellschaftliche, ökonomische und politische Auswirkungen thematisiert.

Das Filmprogramm des 29. EMAF wird in diesem Jahr von einer fünfköpfigen Auswahlkommission zusammengestellt. Ralf Sausmikat hat die Kuratorinnen Katrin Mundt aus Bochum und Stefanie Plappert aus Frankfurt sowie Toby Ashraf aus Berlin und den niederländischen Künstler Sebastiaan Schlicher zur Sichtung und Bewertung der eingereichten Beiträge aus aller Welt eingeladen. Programme mit Kurz- und Langfilmen, Dokumentationen, Musikclips und Animationen, darunter zahlreiche Premieren, werden dann im April beim Festival zu sehen sein.

Pressemitteilung vom 10. November 2015

DVD Veröffentlichung:
KLAUS TELSCHER - DAS FILMISCHE WERK
am 20. Nov. 2015 im KINO ARSENAL, Berlin

Wir freuen uns über die Veröffentlichung der Doppel-DVD mit den Experimentalfilmen von Klaus Telscher, die als gemeinschaftliches Projekt , mit dem arsenal, Institute für Film und Videokunst, der Filmgalerie 451 und dem EMAF, Osnabrück produziert wurde. Die DVD enthält seine preisgekrönten Kurzfilme wie auch seinen letzten experimentellen Spielfilm “La Reprise”.

„Klaus Telscher trat erstmals mit dem Film ENTWICKLUNGSSTÜCKE (1979/80) in Erscheinung – zu einem Zeitpunkt, als der deutsche Experimentalfilm zu neuer Blüte ansetzte. Telschers reiches, originelles, gewitztes, subtiles und stellenweise kryptisches Werk ist durch die Lust am handwerklich Unorthodoxen, dem Ausloten 'missglückter' Bilder gekennzeichnet; zugleich sind der obsessive Einsatz von Musikfragmenten und die eklektische Bezugnahme auf Fotografie und Filmgeschichte charakteristisch. Sein letzter Film, LA REPRISE, kam 1995 heraus. 1988 trat er in Stephan Sachs' Alpenfilm PARAMOUNT als Darsteller in Erscheinung, und er führte die Kamera in Noll Brinckmanns "Empathie und panische Angst" von 1989." (Christine Noll Brinckmann)

 

 
 

Im Rahmen der Veröffentlichung der DVD zeigt das Kino arsenal vier seiner Kurzfilme als Original 16mm Kopien und „Paramount” von Stephan Sachs am 20. Nov. um 19:30 in Kino arsenal 2, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin


Kino Arsenal, Berlin

Filmgalerie 451 - Klaus Telscher - Das filmische Werk

 


Pressemitteilung vom 26. April 2015

European Media Art Festival, 22. - 26. April 2015

Die Preise

Mit einer sehr unterhaltsamen Preisverleihung ist das 28. European Media Art Festival mit dem Thema „Ironie – subversive Interventionen“ am Sonntag Abend, 26. April, zu Ende gegangen. Vier Auszeichnungen mit einem Preisgeld von insgesamt 8500 Euro wurden von zwei Jurys aus einer Auswahl von knapp 170 künstlerischen Werken vergeben.


Von der internationalen Jury, bestehend aus Abina Manning (USA), Olaf Stüber (D) und Peter Zorn (D), wurden dabei folgende Preise verliehen:

Der EMAF Award prämiert richtungsweisende Arbeiten der Medienkunst und wurde mit einem Preisgeld von 3000 Euro in diesem Jahr an Emily Vey Duke und Cooper Battersby für ihr Projekt „Dear Lorde” (CA, 2015) verliehen, dass in der Ausstellung des Festivals zu sehen ist.
 
Der ARTE Creative Newcomer Award ging in diesem Jahr an Kevin B. Lee und seinen Film „Transformers: The Premake (a desktop documentary)“ (US, 2015, 25:00 Min). Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro unterstützt den Gewinner bei der Realisierung einer neuen Arbeit, die dann bei ‚ARTE Creative‘ und beim EMAF 2016 präsentiert wird.

 

 

Der Dialogpreis des Auswärtigen Amts zur Förderung des interkulturellen Austauschs ging mit einem Preisgeld von 2000 Euro zu gleichen Teilen an zwei verschiedene Projekte: Zum einen an den Film „La Fièvre“ (F 2015, 40:00 Min) von Safia Benhaim, der zweite Teil geht an Georg Klein für sein Projekt „Euopean Border Watch“ (D 2007 – 2015).

Der Jury des Verband der Deutschen Filmkritik (VDFK e.V.) gehörten Dr. Günter Agde, Ruth Schneeberger und Carolin Weidner an.
Sie vergab den EMAF-Medienkunst-Preis des VDFK für eine herausragende deutsche Arbeit, dotiert mit 1000 Euro. Er wurde in diesem Jahr an die Künstlerin Verena Westphal und ihren Film „sry bsy“ (D 2015, 3:23 Min) vergeben.
 Zudem formulierte die Jury der deutschen Filmkritik eine lobende Erwähnung für Stephan Köperl und Sylvia Winkler und ihren Film „Smart Songdo Song“ (KR/D 2015, 5:30 Min).

Das EMAF gratuliert allen Gewinnern recht herzlich und bedankt sich bei den Jurys für die gute Zusammenarbeit!

Für weitere Infos kontaktieren Sie bitte Kerstin Kollmeyer unter  presse(at)emaf.de.

Jury-Kommentare und Filmstills

Pressemitteilung vom 17. April 2015

European Media Art Festival, 22. - 26. April 2015

Das Thema in 2015: Ironie in der Medienkunst

Ironische Interventionen und die kleinen und großen Rebellionen in der Medienkunst sind in diesem Jahr Thema des 28. European Media Art Festival vom 22. bis 26. April 2015 und in der begleitenden Ausstellung vom 22. April bis 25. Mai 2015.
 
Aus insgesamt über 2.400 eingereichten Beiträgen haben die Kuratoren ein Festivalprogramm mit über 200 künstlerischen Werken zusammengestellt, das die ganze Bandbreite aktuellen Medienschaffens zeigt. Newcomer und arrivierte Künstler finden hier eine Plattform für ihre neuesten Positionen.

In den Filmprogrammen, bestehend aus Kurz- und Langfilmen, Musikclips und Dokumentationen finden sich neben einigen ironisch subversiven Langfilmen (z.B. „The Yes Men are Revolting“ – Laura Nix, Andy Bichelbaum & Mike Bonanno; „Jedes Bild ist ein leeres Bild“ – Christoph Faulhaber u.a.) auch in der Retrospektive Programme, die sich dem Thema widmen.

Die Konferenz des Festivals greift das Thema der Ironie in Lectures (u.a. von Prof. Dr. Geert Lovink), Artist Talks (Paolo Cirio, Istvan Kantor) sowie in einem Schwerpunkt zum Thema „Ironie in Darstellungen aus dem Mittleren Osten“ (Karl Sharro, Nat Muller) auf.

 

 

 

Darüber hinaus gibt es noch weitere Vorträge, die sich dem Thema des Online-Fernsehen und neuen Vertriebskanälen in diesem Bereich widmen (Kathy Rae Huffman, Maria Pallier). Zum Schluss stellt C. Cay Wesnigk die Frage, die alle Filmemacher interessiert: „Wie werden wir vom Filmemachen leben können?“.  

Die Ausstellung, deren Hauptteil vom 22. April bis 25. Mai 2015 in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen ist, widmet sich dem Festival-Thema. Die Positionen nehmen neben gesellschaftlichen, sozio-ökonomischen Themen auch die Medien und den Umgang mit ihnen, sowie die Kunst und den Kunstbetrieb selbst „auf den Arm“. Eine Künstlerliste zur Ausstellung finden Sie in einem separaten Dokument im Anhang.

Beim EMAF werden in diesem Jahr zudem vier Preise für herausragende Arbeiten aus dem Programm vergeben. Der „EMAF-Award“, der „arte Creative Newcomer-Award“ und der „Dialogpreis“ des Auswärtigen Amtes werden durch eine internationale Jury verliehen, die Jury des „EMAF Medienkunstpreises der deutschen Filmkritik (VdFK)“ setzt sich aus Mitgliedern des Verbands (VdFK) zusammen.

Pressemitteilung vom 2. April 2015

European Media Art Festival, 22. - 26. April 2015

Fliegende Wohnwagen über Osnabrück

DAS EMAF möchte Sie gerne in diesem Jahr zu einer außergewöhnlichen Aktion einladen:

Das European Media Art Festival (22. - 26. April 2015) ist derzeit dabei, seine Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück aufzubauen. Hierzu wird es am Mittwoch, dem 8. April einen spektakulären "Flug" zweier Wohnwagen geben, die für die Installation "This Unfortunate Thing Between Us" von Phil Collins benötigt werden.
Die beiden Wohnwagen werden mit Hilfe eines 100-Tonnen-Autokrans über das Dach der Kunsthalle Osnabrück in den Innenhof gehoben. Dort werden Sie dann bis zum 25. Mai stehen bleiben und der Installation in der EMAF-Ausstellung als besondere Kulisse dienen.

Wir möchten Sie herzlich einladen, dieser vielleicht einmaligen Aufbau-Aktion beizuwohnen und natürlich gerne auch darüber zu berichten.

Für den Kranführer und sein Team ist eine Zeit von 10:00 - 14:00 Uhr angesetzt, vermutlich wird sich der Aufbau des Krans aber bis etwa 11:00 Uhr hinziehen. Für Auskünfte vor Ort steht Ihnen Kurator Hermann Nöring gerne zur Verfügung, sollten Sie im Vorfeld Fragen haben, wenden Sie sich gerne an Kerstin Kollmeyer, per Email an presse@emaf.de oder unter Telefon 0541 - 21 658.

Pressemitteilung vom 28. März 2015

European Media Art Festival

Festival-Programm online!

Das ausführliche Programm des EMAF 2015 ist seit heute auf unserer Webseite zu finden. Sowohl eine Online-Version des Programms sowie eine Download-Funktion stehen Ihnen hier zur Verfügung. So können Sie sich bereits jetzt einen Überblick über die diesjährigen Veranstaltungen, Filmprogramme und Ausstellungsobjekte verschaffen.

Wir laden Sie herzlich ein, einen Blick auf unsere Homepage www.emaf.de zu werfen und die digitale Version unseres Programmhefts durchzublättern!

Pressemitteilung vom 11. März 2015

European Media Art Festival, 22. - 26. April 2015

Ironie in der Medienkunst – Subversive Interventionen

Ironische Interventionen und die kleinen und großen Rebellionen in der Medienkunst sind in diesem Jahr Thema des 28. European Media Art Festival vom 22. bis 26. April 2015 und in der begleitenden Ausstellung vom 22. April bis 25. Mai 2015.

Das Spektrum der Ironie in der Medienkunst ist breit und ihr Kosmos riesig. Sie dient nicht nur der hintergründigen Unterhaltung, sie ist auch ein Mittel der Analyse, der Einordnung und der Kritik. Das Stilmittel der Ironie wird von Künstlerinnen und Künstler eingesetzt, um gesellschaftliche Verhältnisse zu kritisieren, die Politik zu hinterfragen und Darstellungen so zu überspitzen, dass sich dem Betrachter ganz neue Sichtweisen eröffnen.
Der intelligente Wortwitz der Künstler und Künstlerinnen, ihr nicht gerade ernster Umgang mit der Warenwelt oder Bildern aus der Kulturgeschichte und ihre Entdeckerfreude bieten oftmals unerwartete Lösungen zwischen feinsinnigen Kommentaren und bissigem Spott.

Aus insgesamt über 2.400 eingereichten Beiträgen stellen die Kuratoren derzeit ein Festivalprogramm zusammen, das darüber hinaus aber auch die ganze Bandbreite aktuellen Medienschaffens zeigt. Newcomer und arrivierte Künstler finden hier eine Plattform für ihre neuesten Positionen.

Das Filmprogramm wird in diesem Jahr erneut von einer vierköpfigen Auswahlkommission kuratiert: Ralf Sausmikat vom EMAF stehen hierbei die freien Kuratorinnen Joke Ballintijn aus den Niederlanden und Stefanie Plappert aus Frankfurt sowie Sebastiaan Schlicher, niederländischer Künstler, zur Seite. Sie stellen ein abwechslungsreiches Programm aus Kurz- und Langfilmen, Musikclips und Dokumentationen zusammen.

Die von Hermann Nöring und Ralf Sausmikat kuratierte Ausstellung, deren Hauptteil vom 22. April bis 25. Mai 2015 in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen ist, verteilt sich während des Festivals über verschiedene Orte in der Osnabrücker Altstadt. Unter anderem zeigt die Ausstellung Positionen von Emily Vey Duke & Cooper Battersby (CAN), Phil Collins (GB), Annette Hollywood (D), Paolo Cirio (IT), Istvan Kantor (CAN), Egill Saebjörnsson (ISL), Georg Klein (D),  Roee Rosen (ISR), Christian Falsnaes (DAN), Christian Jankowski (D), Meggie Schneider (D) und Marcello Mercado (BRA/D). Darunter Licht- und Klangkunst, Videoprojektionen und Objekte zum Thema „Ironie als subversive Intervention“.

Auch in der von Alfred Rotert organisierten Konferenz des Festivals wird das Thema der Ironie eine Rolle spielen. Darüber hinaus gibt es aber auch Vorträge und Diskussionen zu anderen relevanten Themen der Medienkunstszene.

Der studentische Bereich des Festivals, der Media Campus, zeigt neben diversen Filmprogrammen auch verschiedene Installationen studentischer Künstler im Rahmen der Ausstellung. Hierbei kooperiert das EMAF in diesem Jahr speziell mit der Kunsthochschule für Medien, Köln (KHM), der Kunstakademie Münster, der Universität Osnabrück (Fachbereich Kulturwissenschaften) und der Hochschule Osnabrück (Studiengang „Media & Interaction Design“).

Mit Bildmaterial und bei weiteren Fragen hilft Kerstin Kollmeyer unter presse(at)emaf.de.

Pressemitteilung vom 6. Januar 2014

European Media Art Festival, 22. - 26. April 2015

EMAF-Ausstellung „WE, THE ENEMY“ reist nach Paris

Mit den massenhaft verbreiteten digitalen Geräten scheint eine weitere Disziplinierung und (Selbst-)Kontrolle unserer Gesellschaft verbunden. Nicht erst seit den Veröffentlichungen von Edward Snowden wird deutlich, wie umfassend staatliche und wirtschaftliche Institutionen in öffentliche wie private Daten vordringen. Die flächendeckende Kontrolle der weltweiten Kommunikationsnetze hebelt zunehmend Grundrechte wie die Freiheit der Rede aus und schränkt den Schutz der Persönlichkeitsrechte ein. Die Bürger sind einem diffusen Generalverdacht unterworfen.

Mit der Ausstellung im Rahmen des diesjährigen European Media Art Festivals zum Thema „WE, THE ENEMY – Leben unter Verdacht“ hat das Festival nicht nur im Inland für Gesprächsstoff gesorgt: Das Goethe Institut in Paris, mit dem das EMAF schon oft zusammen gearbeitet hat, hat Gefallen an der Thematik der Ausstellung gefunden und zeigt vom 19. November bis zum 13. Dezember 2014 verschiedene Positionen aus der aktuellen und ehemaligen Ausstellungen des Festivals.

Kurator Hermann Nöring hat in Zusammenarbeit mit Gisela Rueb vom Goethe-Institut Arbeiten zum Thema Medien und Kontrolle ausgewählt und wird den Aufbau der Ausstellung mit dem Titel „Sous Surveillance / Unter Verdacht“ und auch das Beiprogramm in Paris begleiten:

// Mittwoch, 19. November 2014, 19 Uhr:
Vernissage mit Hermann Nöring und den Künstlern Bjørn Melhus und Meggie Schneider
> im Anschluss: „Carte Blanche für Bjørn Melhus“ – ein Kurzfilmprogramm

// Donnerstag, 20. November 2014, 20 Uhr
Hommage an Harun Farocki
Gezeigt werden Kurz- und Essayfilme des Ende Juli 2014 verstorbenen Künstlers

// Freitag, 21. November 2014, 19:30 Uhr:
Kurzfilmprogramm des EMAF
Das Festival zeigt Highlights und Preisträger aus seinem Programm 2014

// Mittwoch, 3. Dezember 2014, 19 Uhr:
Meggie Schneider – Performance / Begegnung am Tisch
Nach ihrer Performance wird die Medienkünstlerin den Besuchern Rede und Antwort stehen

Weitere Informationen zu den einzelnen Positionen der Ausstellung in Paris finden Sie im Internet unter www.emaf.de.

In Zusammenarbeit mit:
Goethe-Institut, 17 avenue d’Iéna, 75116 Paris, France

www.goethe.de/Paris

Pressemitteilung vom 5. November 2015

28. European Media Art Festival, 22. - 26. April 2015

Förderung durch Kulturstiftung des Bundes

Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Projekt „Ironie in der Medienkunst- subversive Interventionen!“ zum 28. EMAF im April 2015.

Mit Themen ironisch, satirisc und humorvoll umzugehen, ist eine häufig angewandte künstlerische Strategie, deren Spektrum in der Medienkunst kaum weniger breit ist als in der Bildenden Kunst. Ironie dient nicht nur hintergründiger Unterhaltung, sondern ist vor allen Dingen ein Mittel der Analyse und Kritik. Spielerisch im Grenzgang zwischen Skulptur, Aktion und Performance entwickeln Künstler eine Gesellschaftskritik, die einen Fokus auf ökonomisch-soziale Verhältnisse legt.

Dafür „kapern“ sie Material aus den Medien, das sie neu zusammensetzen und verfremden. Mit Versatzstücken der Alltags- und Warenwelt kommentieren die Künstler gesellschaftliche Machtverhältnisse und Wohlstandsverteilung.

Insbesondere mit dem Einzug der Neuen Medien in die Kunstwelt hat sich dieser Ansatz als künstlerische Strategie weiterentwickelt. In ihren Arbeiten setzen Künstler auf die Wirksamkeit der Ironie, um nach den Auswirkungen der Medientechnologien auf gesellschaftliche Interaktion und persönliche Identität zu fragen. Dabei werden oft Grenzen überschritten, Werte in Frage gestellt, Tabus gebrochen.

Die Ausstellung „Ironie in der Medienkunst“ wird ca. 25 Positionen international renommierter (Medien-)Künstler/innen wie Istvan Kantor und Paolo Cirio ? begleitet von Performances, Talks, Filmen, Workshops und Vermittlungsprogrammen präsentieren. Das Projekt  ist integriert in das Programm des 28. European Media Art Festivals, das im April 2015 stattfindet.

Pressemitteilung vom 09.10.2014

28. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL OSNABRUECK
22.- 26. April 2015 Festival
22. April - 25. Mai 2015 Ausstellung

CALL FOR ENTRIES

Ab sofort können Arbeiten zum 28. European Media Art Festival angemeldet werden. Die Online-Formulare und Teilnahmebedingungen stehen auf unserer Homepage - www.emaf.de - zur Verfügung. Anmeldeschluss ist der 5. Dezember 2014.

Zur Teilnahme eingeladen sind Filmemacher, Künstler und Produzenten mit ihren Filme, Videos, Installationen, Performanceprojekte und Arbeiten im Bereich Expanded Media.

// Das EMAF zählt zu den bedeutendsten Foren der internationalen Medienkunst. Als Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und Fachpublikum prägt es die Thematik, Ästhetik und Zukunft der medialen Kunst entscheidend mit.

Das Festival bietet jährlich einen aktuellen und historischen Überblick mit Experimentalfilmen, Installationen, Performances und neuen digitalen Formaten.
Dabei reicht das inhaltliche Spektrum von persönlichen und politischen Themen oder gestalterischen Experimenten bis zu provokanten Aussagen aus dem Spannungsfeld "Medienkunst - Gesellschaft". Das Festival versteht sich als Ort des Experiments und als Labor, in dem Ungewöhnliches, Versuche und Wagnisse
entstehen und präsentiert werden.

Die AWARDS:
Auf dem Festival wird der „EMAF-Award“ für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst, der „ARTE Creative Newcomer Award“, der „EMAF-Medienkunst-Preis der Deutschen Filmkritik“ und der „Dialogpreis“ des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches von einer internationalen Jury vergeben.

// CINEMA
Experimentelle Kurz- und Langfilme, Musikvideos, neue Formen der Narration und Dokumentation sowie Sonderprogramme und Retrospektiven.

// EXHIBITION
Das Festival präsentiert aktuelle Medien-Installationen vom 22. April bis 25. Mai 2015 in der Kunsthalle Osnabrück und an anderen Orten Osnabrücks.

// EXPANDED MEDIA
Projekte der medialen Aktion und Interaktion, Performances, digitale Musik- und Soundprojekte sowie innovative Konzepte des Expanded Cinema.

// MEDIA CAMPUS
Die Kontakt- und Projektbörse für neue Projekte, Tendenzen und Konzepte aus den Medienuniversitäten, Kunstakademien und Designhochschulen Europas.

// CONGRESS
Diskussionen und Fragestellungen zu den aktuellen Themenbereichen des Festivals in Talks, Workshops, Künstlerpräsentationen und Panels.

Wir laden Sie herzlich ein, im April 2015 die aktuelle experimentelle Medienkunst in Osnabrück mit zu gestalten.

Infos und Anmeldeunterlagen unter: www.emaf.de

// KONZEPTION UND FESTIVALLEITUNG : Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat

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