Grenzüberschreitend heißt im Englischen „transgressive" und ist als filmische Beschreibung mehrdeutig, da damit sowohl Form, Inhalt als auch konkret politisch das kritische Hinterfragen einer heteronormativen Gesellschafts- oder Körperordnung gemeint sein kann.
Multimedia-Künstler(in) Mario Ashkar bewegt sich als betont imperfekte Drag Queen in blowjob.gif zur Musik von „the moon baby“ durch in eine Nacht der performativen Sexualität in Pittsburghs Darkrooms. In Maku werden Körper als Bedeutungsträger in pastellfarbenen Animationen abstrahiert und durchlaufen verschiedenste bildliche Transformationen. Vika Kirchenbauer beschäftigt sich in YOU ARE BORING! in Form von Performances vor schwarzem Hintergrund ironisch mit der Konsumierbarkeit von Bildern devianter und transgressiver Körper im Rahmen von Blick- und Ökonomietheorien. Tell Me When You Die, ein lesbischer Liebesdialog in Form eines sex-positiven Urlaubsvideos, spielt lustvoll gegen heteronormative Vorstellungen weiblicher vaginaler Sexualität an, wohingegen Mad Ladders die mystischen Visionen einer gesichtslosen Prophetin von Zerstörung und Transformation in ein halluzinoides Kaleidoskop von Fernsehbildern der Popmusik überträgt. Sadness is an Evil Gas Inside of Me: The Age of Corn, ein theaterhaft-narratives Fragment im sommerlichen Berliner Plattenbau, erschafft eine eigenwillige Performance zwischen Unheimlichem, Komik und Essen – mit Vaginal Davis als Erzählerin.