O zeigt einen einzigen Moment wieder und wieder, wobei ständig einige der Informationen verloren gehen. Entstanden durch das Fotokopieren von Bildern, die immer und immer wieder gnadenlos kopiert werden, zerfällt die visuelle Bedeutung zu abstraktem Lärm, der schließlich in ein Nichts verschwindet. Elektronisches Piepen aus einem konventionellen Hörtest begleitet die ersten Bilder von Ears, Nose and Throat: Eine nächtliche Wohnstraße. Dieses einfache akustische Mittel kommt während des Films wiederholt vor, in dem sich Shadeena Brooks einer medizinischen Untersuchung unterzieht und von einem schrecklichen Ereignis berichtet, dessen Augenzeugin sie war. Jedes Piepen unterstreicht die tiefe Stille, die das Herz ihrer Geschichte ausmacht. In Kolumbien herrscht seit über 70 Jahren ein interner bewaffneter Konflikt. Im Laufe der Jahre sind die Umrisse dieses Krieges verschwommen, da Gewalt und Grausamkeit in jeden Winkel des alltäglichen Lebens Einzug gehalten haben. Noch immer sind Spuren auf den Straßen zu erkennen. La impresión de una guerra zeigt eine Vision einiger dieser Spuren, die häufig ein Zeichen für den Kampf gegen die Vergessenheit, Gleichgültigkeit und ungestraftes Handeln ist. Der niederländische Entwicklungshelfer M. hat eine kleine Reparaturwerkstatt in Surinam. Als ein Kind aus dem Ort verschwindet, ist er als einzige Person mit blauen Augen dem Gerede, Vorurteilen und Aberglauben im Dorf Amakaköndë ausgesetzt. Nach vielen Jahren Leben im Dschungel-Exil, ist M. so zu einem Teil des Brauchtums geworden. Als Subjekt von Kinderspielen und -liedern weiß M. als was ihn die Leute beschreiben: He who eats children
Filmprogramm/Int. Auswahl / Fr, 22. April 2016 | 21:30 / Lagerhalle
O for oblivion
O > Samuli Laine / FI / 04:51
ears, nose and throat > Kevin Jerome Everson / US / 10:11
La impresión de una guerra > Camilo Restrepo / FR / 26:00
He Who Eats Children > Ben Russell / US / 25:45