Acht Jahre Knast für ein politisch motiviertes Verbrechen, das man nicht begangen hat, aber hätte begehen können: Dann muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben rekonstruiert eine Familiengeschichte, die gängige Begriffe von Opfer und Täter fragwürdig werden lässt. In die Befragung der Eltern zu ihrem einstigen Traum von einer gerechten Gesellschaft mischt sich die Selbstbefragung des Sohnes nach seinem heutigen Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Eine Satellitenstadt in Pastell. Ein Psychologe befragt ein Mädchen zu den Motiven für ihre scheinbar sinnlose Grausamkeit gegenüber einem wehrlosen Opfer. In G_Girls (Ginny) sind Bild und Ton im rhythmischen Dialog, spiegeln die Atem- und Ratlosigkeit der Sprechenden. Erzählt man Geschichte in Schichten oder in linearen Verläufen? Wie erzählt man die Brüche, Wendungen und Wiederholungen in der eigenen Geschichte, die immer auch die der eigenen Familie, der eigenen Stadt, ist und darum nicht anders kann, als sich in den Ausläufern der „großen“ Geschichte zu verfangen? In Schicht ist erzählendes Erinnern immer beides: Ein elegant assoziierendes Gleiten und ein abrupter Sturz ins Bodenlose.
Filmprogramm/Int. Auswahl / So, 24. April 2016 | 14:30 / Lagerhalle
Sabotage!
Dann muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben > Florian Dedek / DE / 31:40
G_Girls (Ginny) > Susi Jirkuff / AT / 05:00
Schicht > Alex Gerbaulet / DE / 28:30