Wer sucht Schutz, und was macht einen geschützten Raum aus? Ein Filmprogramm über Sicherheit und Ausgeliefertsein, über leere und belebte Orte, über Flucht und Zuhause.
In May We Sleep Soundly liegt unwirkliche Stille über einem Ort, und seine BewohnerInnen sind in tiefen Schlaf versunken: ist es Winterschlaf - oder mehr?
Vollkommen unbelebte, statisch gefilmte Räume scheinen in Border Disorder im Wartezustand zu verharren; Licht an, Licht aus, und erst in der folgenden Dunkelheit verraten die fensterlosen Zimmer ihren Zweck. In vollem Tageslicht, auf der Schlachterstraße von Makoko in Lagos, spielt King of Boys (Abattoir of Makoko). Hier zerlegen die Schlachter mit geübten Bewegungen Hammel und Bullen, kein Meter Weg zu viel, kein Stück Tier verschwendet. Eine Choreographie in Knochen und Lärm, durch einen roten Filter gefilmt.
In einer Reihe neuer Häuser in Eisenhüttenstadt, genannt Eisen, leben Geflüchtete. Das Lager bietet ihnen Unterkunft und Schutz, das Aufnahmeverfahren strukturiert ihren Alltag, aber ihre Erzählungen siedeln ihre Sehnsüchte und Hoffnungen jenseits dieses Ortes an.
Fernab einer Zeit, und ohne Hinweis auf ihre Tätigkeit, kriecht eine Arbeiterin durch ein geschlossenes System von stoffenen Tunneln. Hat sie eine Aufgabe und wenn ja: worin besteht diese? The Last Sentence erklärt es, vielleicht. Im offenen Wald, jenseits des Tales der Furcht, steht eine Gruppe maskierter Tiere zwischen gegenseitiger Jagd und gemeinsamer Revolution. Der Kampf in Combat ist eine höchst ungewisse Sache. Licht und Schatten malen bewegte Bilder - in between spielt mit dem filmischen Raum dazwischen. (Stefanie Plappert)