Seit dem 19. Jahrhundert durchbrechen die künstlerischen und politischen Avantgarden die Dichte der Zukunft und suchen sie stillzustellen. Dafür liefert der Transparenztraum die imaginären Kräfte. Solche Träume, die Welt und die Menschen durchsichtig werden zu lassen, sind ebenso in Charles Fouriers utopischen Phalanstères lebendig wie in der russischen Avantgarde, im Surrealismus oder in Walter Benjamins Vorstellung einer rebarbarisierten proletarischen Zukunft. Doch erst heute ist der Transparenztraum, wollte man es mit Hegel sagen, zu sich selbst gekommen: In der Machtergreifung der großen IT-Konzerne, die alle überlieferten Formen des Sozialen und Politischen zu liquidieren suchen.