Selbstbilder und Selbstdarstellungen, von jungen Menschen und älteren: das zeigen die Filme dieses Programms von sehr unterschiedlichen Blickwinkeln, und in sehr unterschiedlichen Ländern.
Die Alltagsbilder aus dem Iran könnten ein stimmungsvolles Porträt Teherans zeichnen – wäre da nicht ein Wal in der Badewanne, und wäre der Spiegel nicht irgendwie seltsam: The mirror is dark and inky. Andre, der Protagonist könnte so vieles sein, brillanter Gauner, Philosoph, Regisseur. Vor allem Regisseur – aber er ist verschwunden und seine Zellengenossen können seinen Film nur noch erzählen. Und realisieren dabei, fast zufällig als Krimi, sein „making-of“. Es entsteht die B-Roll with Andre, ohne Andre. In einem verlassenen Vergnügungspark mitten in Casablanca stellen Jugendliche Bilder nach, die sie in den sozialen Netzwerken gefunden haben. Eingefrorene Stilleben in Le Park, dauernde Gefahr der Störung und der Bewegung: die langsamen Kamerafahrten um die Jugendliche herum notieren erbarmungslos jedes Zittern. Ein dokumentarisches Portrait zeichnet auch Sadhu in Bombay auf: Sadhu fährt Taxi, hat eine Freundin, und lebt in Bombay. Sagt er. Vielleicht ist aber auch alles ganz anders. In YOLO filmen Jugendliche sich selbst: Selbstportraits der Jugendlichen des „Eat my dust“ Kollektivs, aufgenommen in der Ruine eines ehemaligen Kinos in Soweto. (