VHS, 43:00, col., USA März 1990. Regie, Kamera, Script, Editing und Ton:
Elia Suleiman und Jayce Salloum.
Zu viele Filme über Palästinenser scheinen von vorneherein eine
Niederlage einzugestehen, indem sie zum Beispiel versuchen zu beweisen,
daß Palästinener auch Menschen sind, daß sie auch
Freiheit verdienen, daß sie auch heroisch sind und so weiter, ad finitum.
Obwohl an derartigen Botschaften nichts grundsätzlich falsch ist, scheint
es doch die Richtigkeit der Annahmen des Unterdrückers vorauszusetzen, da
sie ja irgendwie widerlegt werden müssen.
Das Problem ist, daß viele dieser Filme letztendlich einfach nur
"positive" Bilder verstärken, die genauso eindimensional und stereotyp
sind wie die "negativen" Bilder der Araber in pro-israelischen
und westlichen Filmen, ohne eigentlich einen eigenen oder abweichenden
Standpunkt hervorzubringen. In diesem Sinne unterscheidet sich Elia Suleiman
und Jayce Salloums Werkstattarbeit INTIFADE: SPEAKING FOR ONESELF gänzlich
von allem anderen, das entweder über die Palästinenser oder Araber
allgemein gedreht worden ist. Hier haben die Filmemacher die dominierenden und
unterdrückenden Strukturen unter ihren eigenen Spielregeln in die Pflicht
genommen, indem sie die krassesten rassistischen und stereotypen Bilder, die
sie finden konnten, in einen völlig neuen Kontext setzten.