Interaktive Videoskulptur
Jan Verbeek, Deutschland 1992
Bei der interaktiven Videoskulptur WHAT YOU GET IS WHAT YOU SEE lädt ein
geschlitztes Blechplättchen mit der Aufschrift Münzeinwurf
hier den Betrachter zur aktiven Mitwirkung ein.
Das Prinzip der Skulptur ist dem von Spiel- und Glücksspielautomaten
vergleichbar. Der öberraschungseffekt bei dieser Maschine rührt
daher, daß sie jenes Prinzip von Geldwert und Gegenwert bis an die
Grenzen reduziert und ad absurdum führt: der Betrachter bekommt für
sein Geld nichts anderes vorgeführt als den Fall seiner Münze selbst.
Etwa sieben Sekunden nach dem Einwurf kann er auf dem Monitorbild oberhalb des
Einwurfschlitzes beobachten, wie seine Münze auf die anderen, schon vorher
sichtbaren, herabfällt und dort als eine der obersten liegenbleibt.
Über das bloße Amüsement hinaus, das dieser Vorgang im
allgemeinen auslöst - bei einigen hat er eine wahre Spielsucht evoziert -,
geht es auch um Fragen, die sich mit der Wahrnehmung von Wirklichkeit via Video
beschäftigen.
Jan Verbeek: 1966 geboren in Bonn. 1987-89 Universität Bonn
(Kunstgeschichte, Germanistik, Kommunikationsforschung). Seit 1989
Kunstakademie Düsseldorf bei Nan Hoover und Nam June Paik. 1993
Meisterschüler von Nam June Paik. Beteiligung an über 60 nationalen
und internationalen Ausstellungen und Festivals. Auszeichnungen, Preise,
Ankäufe durch öffentliche Sammlungen.
What You Get Is What You See, Interactive Video Sculpture, Jan Verbeek,
Germany 1992