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EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL · 11-15 SEPTEMBER 1996 · OSNABRÜCK

Hochspannungsmast

EMAF 1994

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Soundinstallation

Barry Schwartz, San Franzisko

Die Vorstellung des Spielers:

Barry Schwartz` Hauptbeschäftigung ist das Ausstellen und Demonstrieren von Naturphänomenen, die - zum Beispiel - bei elektrischen Entladungen (Hochspannung) stattfinden, oder auch beim Vergrößern und Zusammenziehen von Metall durch externe Faktoren wie Kälte und Hitze. Der Gebrauch elektronischer Medien stellte sich als stabiler Faktor in seiner Arbeit heraus. Da der Gebrauch elektronischer Medien nur zu einem Verlust direkter Kommunikation führt, benutzt er Video und Audio hauptsächlich bei Echtzeit-Vorgängen. Diese kann er dann mechanisch oder manuell steuern. Seine Arbeit kann man als typisch amerikanisch einstufen, und zwar in dem Sinne, daß kein Respekt vor Traditionen oder Formen zu sehen ist und daß man das, was man bekommt, als etwas Rohes, Sensationelles bekommt. (Alex Adriaansens)

Projektbeschreibung:

Zentrales Element dieses Werkes ist ein Balkenlager, eine 7 mal 9 Meter hohe Stahlstruktur zum Befestigen von Hochspannungskabeln in der hydroelektrischen Industrie.

Diese großen Stahlaufbauten sind auf der ganzen Welt in ländlichen Gebieten zu sehen und stellen so für die Welt entworfene Ikonen dar. Sie sind allerdings selten in einer Stadtlandschaft zu sehen.

Dieser Mast funktioniert als Aufbau, von dem aus der Performer, Mensch oder Maschine, eine Live-Situation erzeugt, die aus Sound, Video und mechanischen Interaktionen besteht. Während der Turm physikalische Strukturen trägt, die Sound und visuelle Elemente erzeugen und in die unmittelbare Umgebung übertragen, stellt er für das Publikum auch ein Abbild der Telekommunikation dar.

An diese Konstruktion werden verschiedene Elemente und Materialien befestigt: unter Hochspannung stehende Klaviersaiten, die vertikal zum Turm verlaufen, auseinandergebaute Videomonitore und Kameras für die öbertragung im Kurzschlußverfahren, die an verstellbaren, am Turm befestigten Kabeln hängen, konkave Stahlschüsseln (die aussehen wie große Satellitenschüsseln), speziell angefertigt, um live Audiostücke zu reflektieren, und ein Wasserfall aus nicht leitender, wasserähnlicher Flüssigkeit, der von oben über die Hochspannungssaiten und die Apparatur fließt.

Am Fundament der Gesamtstruktur befindet sich ein Becken-Reservoir mit dieser Flüssigkeit. In diesem Flüssigkeitsbehältnis ist die Verankerung für die Hochspannungssaiten und auch verschiedene Stücke der Videoausrüstung, meistens Fernseher ohne Schutzkästen, die in dem Flüssigkeitsbehälter liegen wie Konsum- oder Industriemüll, obwohl sie in Gebrauch genommen werden (eingeschaltet und an Playback-Bänder angeschlossen, sowie Live-Einspeisungen aus der Kamera).

Weitere Elemente im Becken sind Dinge wie der Ausguß eines Vogelbades und andere, die heimatliche Landschaft verschönernde Produkte, um so eine konzeptionelle Vermischung und Kontrastierung leichter und schwerer industrieller Materialstücke mit Freizeitobjekten und -aktivitäten des Konsumenten zu erreichen.

Barry Schwartz:

hat in den letzten zehn Jahren mit Sound, Skulpturen, Video und Elektrizität gearbeitet. Gab Performances und Ausstellungen seiner Arbeit in Museen, auf Güterzügen, Telefonmasten, Schiffen, Brücken, in Colleges und Universitäten, Sanatorien und an vielen anderen unterschiedlichen Orten. In den letzten Jahren hat er damit begonnen, großräumige umweltbezogeneArbeiten zu entwickeln, die verschiedene elektronische Technologien und den menschlichen Körper integrieren, um physikalisch interaktive Ereignisse und Vorführungen zu produzieren.

Ausgewählte Ereignisse und Vorführungen:

1986 Retina Burn , California Packing Company, Oakland, Ca. 1987, Pro Arts, Oakland. 1988 Breathing Walls / Electrical Sound Storm, Outside Sound, Arts Commission Gallery, San Franzisko. 1989 Le Musee D`honneur Miniscule, New Langton Arts, San Franzisko, Ca. 1990 Optic Nerve, Manifestation For Unstable Media 111, V2-Organization, `S Hertogenbosch, Niederlande. 1991 Ars Electronica Festival For Art And Technology, Voest-Alpine, Linz, ôsterreich. 1992 Sound Symposium, Memorial University Of Newfoundland Art Gallery; St. John`s, Newfoundland, Canada. 1993 Pubilic Tranceport, National Bavarian Theater at Marstall, München, Deutschland; International Performance Art Festival, Dresden, Deutschland.

Die Soundinstallation in Osnabrück entstand in Zusammenarbeit mit Kampnagel Hamburg.



© 1996 Aug 12 EMAF / emaf@bionic.zerberus.de


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