Installation-Performance
Rosa Sánchez & Kònic Thtr
Mitwirkende Künstler
Performance: Alain Baumann (Redefinida
Hormonas), Rosa Sánchez (Redifinida Ortopedias), Kerstin Weiberg (Dona
Matrix). Prosthesis: Toni López Reche (Design & Creation).
Videoinstallation: Rosa Sánchez (Design) und Mariana Bouhsira, Rachel
Ship (Produktion). Filme: Mariana Bouhsira (), Vincent Vivien (), Kerstin
Weiberg (DM), Olaf Garves (Animation).Sound Installation: Alain Baumann
(Design/ Produktion). Text: Dhyan Bob Allwood (Translation & Editing),
Carme Freixa
(Theoretical Assistance), Sunsi Sorribes (Graphic Design). Concept &
Direction: Rosa Sánchez Programming: Kerstin Weiberg Produktion:
Kònic Thtr
Indem computergestützte Technologien und menschliche Interaktion
eingesetzt werden, ist Sanctus eine verwirrende und intime Installation
über Körper, Sex und Gesellschaft. Durch Darstellungen der weiblichen
Form in unserer von Bildern beherrschten Kultur konfrontiert Sanctus Begriffe
von Perversion und Lenkung, während die erotische Erfahrung des
Sehens und Gesehenwerdens untersucht wird.
Frau - Sex - Gesellschaft
Wenn man an die Bewahrung des Genusses denkt, ist der einzige Grund, eine
sexuelle Begegnung zu suchen, das Erlangen des Genusses.
Sex als Reproduktion
Sex als Gewalt
Sex als Ware
Sex ist eine von
Politik
durchdrungene soziale Kategorie
Wir erleben unsere Sexualität in einer persönlichen Form, aber es
gibt dabei auch eine soziale Dimension, die bestimmten, spezifisch geformten
Regeln und Manifestationen folgt. Gesellschaftlicher Rang, Bildung und
wirtschaftliche, soziale, institutionelle und ideologische Elemente, wie z.B.
das Gesetz und die Religion: diese persönlichen Faktoren formen die
Bedeutung, die wir dem Phänomen Sexualität geben.
Die sexuelle Schrift: spezifiziert, wer, was, wann, wo, wieviel und warum in
unserer sexuellen Aktivität.
Eine weibliche Person, im sozialen Sinne des Ausdrucks zur Frau geworden,
bezieht sich nur sexuell auf Männer.
Frau -
weibliches Geschlecht -
heterosexuell
Frauenkörper -
wahrgenommen - interpretiert - dargestellt
Frauenkörper - soziales
Eigentum
Frauenkörper - Sex - Gesellschaft
"Wir können nicht länger untätig dabei zusehen, wie der
Einfluß der Gesellschaft unsere Schleimhäute, die Poren unserer
Haut, die gesamte empfindungsfähige Oberfläche unseres Körpers
reguliert und besetzt. Wir können nicht mehr kommen oder unsere
Scheiße, unseren Speichel, unsere Energie zurückhalten wie es ihre
Gesetze wollen - mit den geringfügigen, tolerierten Verstößen.
Wir möchten den frigiden, gehemmten, gedemütigten Körper
explodieren lassen, den sie unbedingt aus unserem lebenden Körper machen
wollen."
(Guy Hockenghem)
Sanctus Körper-Raum
Durch seine Extensionen/Öffnungen stellt er eine Informationsverbindung
her
Körper Sex Gesellschaft,
um die Beziehungen
Individuum soziales Wesen
das Eine das Viele
privater Körper
öffentlicher Körper
sexuelle Rolle sexuelles Geschlecht
Sex
Sexismus
zu verarbeiten.
Ein Körper, schon als sexuell definiert - der
Frau.
Verarbeitungsfunktionen:
-Versorgung (durch Sehen /
Gesehenwerden),
-Kommunikation (Sprache konstruiert das Individuum als
Sozialwesen).
Frauenkörper - Sex - Gesellschaft
Der Körper (Sex) [der Galerie-Raum] verbindet
Frauenkörper [die
Darsteller]
mit Gesellschaft [die Toiletten und das Publikum]
durch
Nervensystem/Wahrnehmung, TV-Übertragung im Closed Circuit,
Computersystem, Tonsystem, vom Publikum wahrgenommene Systeme.
Das Publikum
Soziale Wesen, männlich oder weiblich.
Männer und Frauen werden durchgehend unterschiedlich behandelt.
Sie müssen am Eingang der Installation in getrennten Schlangen warten, +
.
Sie werden unterschiedliche Farben bekommen, pink für ` und blau für
a.
Sie betreten den Galerie-Raum in Gruppen von 9+1 (9+1 oder 9+ ).
Sie sollen den Raum besetzen und sich so zueinander verhalten, wie es ihnen die
Anweisungen in ihren Farben mitteilen.
Prozeß der Individualisierung durch die Interaktion des Materials und der
Körper in der Installation.
Direkte Teilnahme und die Macht, zu beeinflussen, was geschieht, gibt ihnen
durchgehend die Doppelrolle Darsteller-Publikum.
Individuum - soziales Wesen
sehen - gesehen werden
Text
Von sexuellen Frauen zum sozialen weiblichen Wesen durch Sprachstrukturen.
Bereich: Toiletten.
Ablauf: Texte auf elektronischen Tafeln / 5 vom
Publikum ausgewählte Programme [1/muß heterosexuell sein;
2/richtige Männer; 3/Frauenkörper; 4/Schmutziges (über dich);
5/kranke Körper].
Bereich: Vestibül.
Ablauf: Test [gefüllt mit & ,
während sie warten],
Subjekt [Beschreibungen von Orgasmen].
Wer
hat es gesagt, eine oder ein ?
Bereich: Galerie-Raum.
Ablauf: Fragmente [Publikum liest Sätze aus den
pinkfarbigen oder blauen Texten vor / der Soundtrack für den
Installationsraum],
Ton-Mix: gescratchter Bandtext von den Figuras
redefinidas .
Soundtrack Stufe 1,
Sozialer Bereich
Galerie-Raum:
a) ein Mann wählt Fragmente aus seinem pinkfarbenen Blatt und nimmt sie
mit einem Mikrophon auf. Seine Worte werden überall im Raum gehört,
und sie wiederholen sich, bis ein anderer ein anderes Fragment
aufzeichnet.
b) ein Mann kann über die Kontrolltische einige der auf
den Video-Monitoren gesehenen Bilder auswählen. Mit dem Bild wird ein
vorher aufgenommener Sound von den Monitoren zu hören sein Die 2
Mann-Geräusche werden sich abwechseln, nicht überblendet.
c)
Frauen wählen Fragmente von ihren blauen Blättern Sie werden
über eine Sprechanlage im Bereich der Figuras redefinidas zu hören
sein.
Vestibül: Erweiterung und Verarbeitung der Besucherstimmen, um eine
Sound-Umgebung zu schaffen.
Soundtrack Stufe 2:
Dona Matrix (DM): im Galerie-Raum wird ihr Körper an einen Sampler
angeschlossen sein. Sie trägt Handschuhe, mit denen sie Sound-Samples
aktivieren kann. Dieser Sound kann vom Publikum unter Key-Pads verändert
werden. Figuras Redefinidas (R-R): Ihre Stimmen werden gemeinsam mit dem
gescratchten Textmaterial verstärkt. Lezteres wird zusätzlich auf
Laufschrift-Displays lesbar sein.
Performance
Figura redefinida hormonas
& Figura redefinida ortopedias: Zwei Frauen,
die durch ihre Haltung und ihre physische Erscheinung den sozialen Aufbau
sexuellen Verhaltens zeigen. Sie haben ihre geschlechtliche Identität
aufgegeben und beschlossen, ihre persönliche und sexuelle Identität
zu zeigen. Metall-Ersatz-Körperteile und Hormone ermöglichen ihnen
die Wahl und das öberschreiten der existierenden sozialen Normen. Sie
werden in ständiger Verbindung mit den realen Frauen im Publikum (im
sozialen Bereich) stehen.
La Dona Matrix: Ihr Körper wird zur Schau und der Gesellschaft zur
Verfügung gestellt.
Ständige Interkommunikation: Publikum Frauenkörper digitalisierte
Bilder & interaktiver Ton.
TV-Übertragung im Closed Circuit TV-Überwachungsnetz
Außenbereich (Toilette-Galerie-Verbindung): Direktübertragung,
vorher aufgezeichnetes Bild 4x10 Minuten.
Videos: (), Wahrnehmung der
Frauenkörper (), Wahrnehmung der Männerkörper
(),Geschlechterwechsel-Operationen, (DM) digitalisierte, genetische Schrift und
die Möglichkeit der Wahl.
Innenbereich (Zusammenschluß: Figuras redefinidas und Dona Matrix):
Direktübertragung, aufgenommene Bilder.
Videos: (),
Geschlechterwechsel-Operationen, (DM) digitalisierte, genetische Schrift.