(EMAF96)
EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL · 11-15 SEPTEMBER 1996 · OSNABRÜCK

Waxweb

EMAF 1994


Von David Blair

Waxweb Mosaic Moo: der erste ständig im Internet zu findende Spielfilm zeichnet ein Bild des interaktiven Fernsehens der Zukunft.

David Blairs elektronischer Spielfilm WAX or the discovery of television among the bees (WAX oder die Entdeckung des Fernsehens unter den Bienen) war der erste Film, der über das Internet gesendet wurde. Im Jahre 1994 wird durch die Eröffnung von Waxweb , einem Hypermedia-
Internet-Projet, Wax zum ersten, jederzeit - auf jedem Computertyp und an jedem Ort der Welt - verfügbaren Spielfilm. Die Zuschauer können Hypertext, Audio und Video hinzufügen, und diese Zusätze stehen den anderen Zuschauern ohne Zeitverzögerung zur Verfügung. Vier Sprachen
werden unterstützt.

Einladung zum Waxweb Mosaic Moo

Dieses im Netz laufende Hypermedia-Projekt, das auf David Blairs elektronischem Film WAX or the discovery of television among the bees (85:00, 1991) basiert, kombiniert eine der umfangreichsten Hypermedia-Handlungsdatenbanken über das derzeit frei zugängliche Internet mit einem einzigartigen Autoren-Interface, das es Mosaic- oder MOO-Benutzern erlaubt, direkte, allgemein sichtbare Hypermedia-Verbindungen zum Hauptdokument herzustellen.

Waxweb besteht aus mehr als 900 Seiten Hypertext, der sowohl für WWW- (visuelle Schnittstelle im Mosaic-Muster) als auch für MOO- (nur Text) Benutzer verfügbar ist. Englische, deutsche, französische und japanische Textversionen des Filmmonologs werden automatisch und wie vom Besucher gewünscht in den Hypertext eingefügt. Mosaic- (visuelle Schnittstelle) Benutzer haben Zugang zu den Hypermedia-Bereichen des Dokuments, dazu gehört der aus 1600 farbigen Einzelbildern, 560 mpeg-Videoclips und 560 AIFF-Audioclips zusammengesetzte Gesamtfilm und auch der Soundtrack in Englisch, Französisch, Deutsch und Japanisch.

Dieses Dokument wurde von David Blair geschaffen, Beiträge von einer Reihe dazu aufgeforderter Autoren und die großzügige Unterstützung von Melynda Barnhart und Anna Youssefi kamen hinzu.

Die Besucher sind in der Lage, unmittelbar sichtbare Verbindungen von einem Wort zum anderen herzustellen, jede beliebige Seite zu kommentieren, und auch ihre eigene/n Seite/n zu verfassen, womit sie zur Haupthandlung des Waxweb beitragen. Indem ein MOO- (auf Text basierende Virtual Reality) in ein HTML-Dokument verwandelt wird, werden die Mosaic-Anwender die Möglichkeit haben, eine formenbezogene Schnittstelle zu benutzen, um allgemein sichtbare Hypertext- (und Hypermedia-)Zusätze zum Hauptdokument zu schreiben. Dieser Durchbruch in der Funktionalität von Mosaic wurde von Tom Meyer unter Mitwirkung von Suzanne Hader und mit Kodierungshilfe von Chiba geschaffen.

Waxweb ist ein Versuch, Wax in eine für das heutige Internet passende vielgestaltige und neue Form zu bringen. Als Handlungs-Server, der sowohl für Anwender mit Textschnittstellen als auch für solche mit visuellen Interfaces verfügbar ist, benutzt Waxweb weniger bekannte Freeware- bzw. Shareware-Tools, um zu zeigen, daß es die fünf Millionen Kanäle heute schon gibt.



© 1996 Aug 12 EMAF / emaf@bionic.zerberus.de


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