EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL · 7.-11. MAI 1997 · OSNABRÜCK

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Ausstellung

Kunsthalle Dominikanerkirche

Vom 7.-25. Mai werden in der Kunsthalle Dominikanerkirche Videoinstallationen und interaktive Objekte zu sehen sein, in denen auf unterschiedliche Weise soziale, kulturelle oder wahrnehmungsspezifische Aspekte einen künstlerischen Ausdruck finden.

Von Beth B (USA) ist die beeindruckende Installation Under Lock and Key zu erleben, die ein zentrales Thema ihrer künstlerischen Arbeit zum Inhalt hat: Die Gewalt an Opfern und Tätern. In vier schmalen, nur mit einer Glühbirne ausgestatteten Zellen, ist die monotone Stimme eines Inhaftierten zu hören, der über sein Leben im Gefängnis reflektiert. Hinter den Zellen wird der Besucher mit zwei Videoprojektionen von Personen konfrontiert, die sowohl Opfer- als auch Täterberichte wiedergeben.

Einen ganz anderen Erlebnisraum schafft der Environment-Künstler Keiichi Tanaka (J). Er führt den Besucher mit seiner Video- und Laserinstallation Luminous - Cosmic Rays in eine imaginäre Welt aus Licht und Ton. Mittels Geigerzähler werden kosmische und von Substanzen und Objekten auf der Erde ausgehende Strahlungen gemessen, und in eine Symphonie aus Laser, Lichtobjekten, Videoprojektionen und Soundeffekten transformiert.

Auch in der Installation KUR von Clea T. Waite (D/USA) geht es, wenn nicht um Raum, so doch um Räumlichkeit. Vier lebensgroße stereoskopische Projektionen von Tänzern umgeben den Zuschauer. Die Darsteller bewegen sich in die 3D-Projektionsebene hinein und aus ihr hinaus, und scheinen sogar den Raum des Betrachters zu betreten, ja fast zu durchqueren. In der künstlerischen Inszenierung vermischen sich die Grenzen zwischen Realität und Wahrnehmung in besonders phantastischer Form.

Retinal Memory Volume von Luke Jerram (GB), benutzt den Bereich hinter dem Auge als "Leinwand". Seine Arbeit basiert auf dem Prinzip des Nachbildeffektes, der eintritt, sobald eine starke Lichtquelle auf das Auge trifft und ein Abbild auf der Retina einbrennt.

In Of Lotus A von Pamela Susan Hawkins (USA), einer Installation in Form eines ready-made im Geiste Duchamps, beschäftigt sich die Künstlerin experimentell und poetisch mit den unsere Existenz beinflussenden Polen Natur und Technik. Sie benutzt dabei die Blüte der Lotusblume als Metapher für Transformation, Isolierung und Obsessionen der Wahrnehmung.

Kissing von Sera Furneaux (GB) ist eine interaktive Installation, die aus einer Kissing-Kabine - ähnlich eines Fotoautomaten - und einer größeren Projektion, dem Kissing-Raum, besteht. In der Kabine werden den Besuchern einige Beispiele von bereits aufgenommenen Küssen präsentiert und sie sind eingeladen, ihre eigene Reaktion auszuwählen und aufzuzeichnen. Kissing motiviert zum Schauen und Beobachten, sie fasziniert und hypnotisiert durch ihre minimalistische und ausdrucksvolle Darstellung direkter Emotionalität.

Video Circle ist eine Installation, die aus Monitoren einen Kreis bildet. Sieben Künstler aus Hong Kong kreierten speziell für diese Installation Videoarbeiten, deren Inhalte von politischen bis zu kunstspezifischenThemen reichen.

Im Rahmen des Student Forums sind während des Festivals vom 7. bis 11. Mai weitere Installationen im Haus der Jugend und im alten Wehrturm "Bürgergehorsam" zu sehen.

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© 1997 Apr 9 EMAF - emaf@bionic.zerberus.de