// Filme & Videos

// Werkschauen



o.: The Tulse Luper Suitcases - the Game /



u.: Auge/Maschine I-III

Mit Peter Greenaway begrüßen wir einen der weltweit bedeutendsten und einflussreichsten Filmemacher, Medienphilosophen und Bildenden Künstler. Er präsentiert sein neustes Projekt "The Tulse Luper Suitcases" (TLS), das sich aufgrund seiner Vielgestaltigkeit in allen Sektionen des EMAF wiederfindet. Eingerahmt von den drei zum Projekt gehörenden Kinofilmen stellt Peter Greenaway persönlich in einem Live Talk sein multimediales Großprojekt vor.

Auch der Berliner Filmemacher Harun Farocki, dem wir in diesem Jahr eine Werkschau widmen, ist gleich in zwei Sektionen des Festivals vertreten. Im Filmprogramm belegt eine Reihe von zwölf Produktionen, warum Farocki als einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer Deutschlands gilt. Für die Installation "Auge-Maschine I-III" in der Ausstellung verknüpft der Berliner Regisseur Bildmaterial aus dem Golf-Krieg mit Bildern aus der Welt des Konsums und zeigt, wie militärische Bildtechnologie für Kontrollsysteme in unserem Konsumentenalltag zum Einsatz kommt.

// Int. Film- und Videoprogramm

Mit seinem Filmprogramm, das rund 225 Beiträge umfasst, ist das EMAF das einzige Festival in Deutschland, das die ganze Bandbreite experimentellen Medienschaffens zeigt. Der klassische Kurzfilmbereich reicht von alchemistischer Filmbearbeitung bis zu aktuellen Musikclips aus der Digitalbox. In der langen Form sind neben experimentellen Altmeistern wie Wilhelm Hein ("You killed the Undergroundfilm or The Real Meaning of Kunst bleibt bleibt") und Klaus Wyborny ("Lieder der Erde / Teil 2") auch vielversprechende Neulinge wie der Amerikaner Jonathan Caouette mit "Tarnation" vertreten.

// Retrospektive

Mit der Retrospektive zu Owen Land bietet das EMAF außerdem die seltene Gelegenheit, Filme wieder zu entdecken, die jahrzehntelang in der Versenkung verschwunden waren. Land (früher bekannt als George Landow) gilt als einer der originellsten amerikanischen Filmemacher der 60er und 70er Jahre, dessen frühen Materialfilme als "strukturelle Filme" gelten, obgleich er sich mit Witz und Ironie jeglicher Filmtheorie verweigerte.

// Preise

Traditionell vergibt der Bundesverband der Deutschen Filmjournalisten den Preis der deutschen Filmkritik für den besten deutschen Experimentalfilm des Jahres. Darüber hinaus wird in diesem Jahr erneut der mit € 2.500 dotierte EMAF-Award für eine richtungsweisende Arbeit der Medienkunst verliehen.