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// Smart Art Kunsthalle Dominikanerkirche / 10. Mai – 18. Juni 2006
Kunst mit Video, Roboter und Computer zeigt die Ausstellung des European Media Art Festival. In aktuellen Installationen und kinetischen Objekten entwickeln internationale Künstlerinnen und Künstler frische Positionen zeitgenössischer Medienkunst. Mal spielerisch, mal provokant, immer clever – SMART ART eben, so das Motto der Ausstellung. Sie fragt, wie offen und risikofreudig ist die Medienkunst heute, bietet sie relevante Impulse für Gesellschaft und Individuum und wie frech und kritisch verhält sie sich gegenüber tradierten Codes und inhaltlichen Gewohnheiten.

Artists Anonymous (GB/D):
NERVOUS BREAKDOWN
Malerei, Performance, Videokunst und Fotografie kombiniert die Künstlergruppe ARTISTS ANONYMOUS (GB/D). "Nervous Breakdown" heißt ihr Projekt, bei dem sich die Künstler uneinsehbar für die Zuschauer in einem Wohnzimmer-Filmset treffen. Eine Videokamera nimmt die Szene auf und projiziert sie im Farbumkehreffekt nach außen. Da Raum und Künstler negativ in Komplementärfarben bemalt sind, erscheinen sie auf der Leinwand positiv und eröffnen ein Spiel mit direkter Aktion, medialer Sichtbarmachung und performativer Inszenierung.
// Kunsthalle Dominikanerkirche / Do, 11.Mai 22:00 h + Sa, 13. Mai 19:30 h

Bifrons / Thora Johansen (NL):
LOUD & CLEAR
Je ein Künstler, ein Komponist und ein Werbedesigner bildeten für das interdisziplinäre Videoprojekt "Loud & Clear" eine Gruppe. Ziel des Projekts war, die Dynamik zwischen Bild und Musik, zwischen Künstlern aus verschiedenen Disziplinen sowie zwischen Kunst und Markt zu betonen. Nach erfolgreicher Premiere in Gateshead und Zwischenstopps in Budapest und Köln präsentiert die Bifrons Foundation in Kooperation mit dem EMAF das Projekt in Osnabrück, an dem so prominente Künstler wie PIPILOTTI RIST, ANNA und BERNHARD BLUME, AERNOUT MIK, GILLIAN WEARING, L.A. RAEVEN, TAMAS KOMOROCZKY und PIERRE HUYGHE.
Die Teams:
Pipilotti Rist + Caroline Berkenbosch + *S,C,P,F…
Pierre Huyghe + Steamboat Switzerland + KesselsKramer
Aernout Mik + Gudni Franszon + Wieden & Kennedy
Gillian Wearing + Yello + NEW®
Anna & Bernhard Blume + FM3+Dou Wei+Yan Jun + International
Tamás Komoróczky + Thor Eldon + Heimat
L.A.Raeven + Pupilla + Double Standards

Martin Brand (D):
MATCH
Für Match kaufte MARTIN BRAND (D) im Internet Amateurvideos von Hooligan-Schlägereien. Ein besonders gut dokumentiertes, illegales Treffen hat er zu einem Video-Triptychon bearbeitet: Zwei Fan-Gruppen haben sich zu einer Schlacht auf einem Feld verabredet. Sie treffen zusammen, schlagen brutal aufeinander ein und, so plötzlich wie sie aufflammte, erschöpft sich die Gewalt, die Beteiligten ziehen ab.
Fast hat man den Eindruck, dass Fanatismus, Hass oder radikale Emotionen eine untergeordnete Rolle spielen: Alles scheint festen Regeln zu gehorchen – eine geschäftsmäßige Triebabfuhr.

Jim Campbell (USA):
PORTRAIT OF A PORTRAIT OF CLAUDE SHANNON
PORTRAIT OF A PORTRAIT OF HARRY NIQUIST
UNTITLED
Mit einer Lichtmatrix aus gerade mal 192 LEDs hinter einer Plexiglasscheibe porträtiert JIM CAMPBELL (USA) die zwei Begründer der Informationstheorie Claude Shannon und Harry Nyquist – und macht so ihr Thema des Signalrauschens zur Quelle seiner Bildpoesie. Mit verblüffend einfachen und poetischen Mitteln formuliert er eine der High-Definition entgegengesetzte Position und verleiht auf philosophisch komplexe Weise dem Begriff "hochauflösend" eine künstlerische Entsprechung.
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung der Firmen Hellmann Worldwide Logistics und PCO, Osnabrück.

Com & Com (CH):
MOCMOC
"Mocmoc" ist ein Denkmal, ein Provinz-Skandal und schweizerischer Kulturbotschafter. Das Duo COM&COM (CH) gewann mit der Pokémon-ähnlichen Kreatur die Ausschreibung zur Neugestaltung eines Platzes. Die beiden Konzeptkünstler lieferten jedoch nicht nur eine niedliche Skulptur, sondern erfanden eine vermeintlich belegbare Legende, die sie geschickt in die Historie der Gemeinde einbauten. Die Flunkerei flog auf, die Bürger waren empört, in einer Volksabstimmung gewann "Mocmoc" dennoch knapp und vertritt heute die Schweiz z.B. auf Kunstmessen weltweit. Die Kinder hatten "Mocmoc" sofort gemocht. Ein ironischer Kommentar auf Kunst- und Stadtmarketing.

Roland Fuhrmann (D):
HAMPELMANN/PRAYER WHEEL
Zwei Arbeiten des Boltanski-Schülers ROLAND FUHRMANN (D): In "Hampelmann" überprüft er das Staatssymbol der deutschen Euromünzen auf Funktionalität. Mit Gerassel spreizt der Bundesadler als überdimensionaler Hampelmann sein Aluminium-Gefieder. In der Installation "Prayer Wheel" transportiert ein Förderband Demonstranten unter die Deklaration der UN-Menschenrechte. Obwohl sich der Text immer wiederholt, erlaubt die Filmgeschwindigkeit nur Satzfetzen zu erfassen. Eine Gebetsmühle als permanente fotomechanische Minidemonstration der Menschenrechte, deren Wortlaut kaum einer kennt und die immer noch zu wenige respektieren.

Matt Hulse & Joost van Veen & Guy Bishop (GB/NL):
HARRACHOV EXCHANGE
Durch die Verbindung von Live-Aufnahmen und Standbild-Animation untersucht HARRACHOV die Auswirkung einer geheimnisvollen Kraft, die, wie ein schwarzes Loch oder ein besonders kraftvoller Elektromagnet, eine weitreichende und unwiderstehliche Anziehungskraft auf verschiedene Objekte und Materialien ausübt, und diese willkürlich verführt, zentralisiert und verinnerlicht. Stück für Stück wird ein bedrohliches Maschinensystem aufgebaut.
Jedes ankommende Objekt, das die bizarre Sammlung komplettiert, wird durch eine einzigartige Sound- und Bewegungsäußerung erkannt. Endlich erscheint auf der Leinwand ein kraftvoller, dissonanter und gespenstischer Chor, eine Art 'musique concrete', aufgeführt von den versammelten Objekten – und der Besetzung des Films. Gefangen in dieser scheinbar unaufhaltbaren Verschmelzung fühlen wir für diese machtlosen Wesen und identifizieren uns mit der Unvermeidlichkeit ihrer Notlage.
Erstaunlicherweise gibt es außerhalb der Begrenzungen der Leinwand dieses im Film erzeugte Unwesen wirklich. Es ist eine eindrucksvolle, funktional kinetische Skulptur: THE HARRACHOV EXCHANGE, kreiert und gebaut von Guy Bishop.
Im Film ›Harrachov‹ scheint eine Urkraft wie in einem schwarzem Loch zu wirken. Sie zieht alle Objekte und Materialien in ihren Bann, verleibt sie sich ein. Stück für Stück entsteht eine bedrohliche, riesenhafte Monster-Maschine. Guy Bishop hat diese Apparatur voll funktionsfähig als kinetische Skulptur nachgebaut. Die Maschine, ohne die es den Film nicht gäbe, in der Galerie Weissfaktor zu bestaunen.

Ilka Lauchstädt (D):
THE BOTANIST'S DELIGHT
ILKA LAUCHSTÄDT (D) führt uns in "Das Entzücken der Botanikerin" an den verwaisten Arbeitsplatz einer Forscherin. Überall Blütenpracht und Gartengeräte, doch daneben liegen Kamera, Video, Bücher und persönliche Notizen, die zu einem Video führen. Bei jedem Klicken des Fotoapparates erstarren die Blüten. Die Pflanzen sind im Bild gebannt, zugleich erscheinen kleine Veränderungen, wie doppelte Stempel, verschobene Geometrien und Farben. Mediale Züchtung oder Mutationen der Vorstellungskraft – zwei Ebenen, die zu vermischen beginnen. Und dann ist da noch ihre Stimme, die eine erotische Begegnung inmitten der floralen Landschaft andeutet, der Traum der Botanikerin.

Jana Linke (D):
DAS PELZCHEN
Zum Leben erweckt, ist "Das Pelzchen" von JANA LINKE (D) mal charmant, mal höhnisch, dabei immer unaufdringlich und verwirrend in seiner Flüchtigkeit! Aus der Ferne schlicht ein gerahmtes Portrait, haucht erst die Neugier des Betrachters dem Pelzchen Leben ein. Die individuelle Interaktion des einzelnen Betrachters zaubert ein flüchtiges Blinzeln, möglicherweise ein kleines Zittern des Mundwinkels, vielleicht auch ein minimales Zucken einer Augenbraue oder sogar ein fast unverschämtes Grinsen auf das eigentlich eher undurchschaubare Antlitz, je nach Betrachter.

Melanie Manchot (GB/D):
SECURITY
Abends sind sie die Macht! Breitbeinig und muskelbepackt stehen sie vor den Clubs und Diskotheken: die Türsteher. Für "Security" bat MELANIE MANCHOT (D/GB) sieben Bouncer der angesagtesten Clubs Ibizas, sich am Tage an ihrem Arbeitsplatz vor der Kamera auszuziehen. Cool und gelassen versuchen sie, die Hüllen fallen zu lassen. Doch die Bewegungen der Männer geraten seltsam unbeholfen. Ihre absurde Kraft und männliche Monstrosität zerfließen zu einem Bild traurigen Ausgeliefertseins. Von Macht bleibt keine Spur.

Bjørn Melhus (D):
CAPTAIN
Als Kind war BJØRN MELHUS (D) fasziniert von amerikanischen Science Fiction-Serien. Heute nutzt er sie als Dialog- und Figurenfundus für seine vielbeachteten Videocollagen. In "Captain" schlüpft Melhus, der in seinen Filmen stets selbst mitspielt, in Rolle des Raumschiff-Kommandanten. Von einer düsteren Macht bedroht, drängt ihn seine Mannschaft, das Schiff an den "Vollstrecker" abzugeben. Melhus‘ skurrile Montage stellt bloß, wie sich Hollywoods Umgang mit Fremden in den 70er und 80er Jahren veränderte. Aus Offenheit und Neugierde wurde Misstrauen und Kampfbereitschaft.
Präsentiert mit freundlicher Unterstützung der Firmen Hellmann Worldwide Logistics und PCO, Osnabrück.

Matthias Müller (D):
ALBUM
ALBUM speist sich aus persönlichen Arsenalen der Erinnerung. Videobilder, die ich im Laufe der letzten Jahre absichtslos aufgenommen habe, bilden das visuelle Material: Treibgut auf einem Fluss, eine Plastiktüte, die sich in einem Draht verfangen hat, ein Hemd in einem offenen Fenster. Diese Bilder treffen aufeinander wie Fotos in einem Album.
Texte kreisen um Prozesse des Erinnerns, der Aneignung und des Verlusts. Ihre wiederkehrenden Motive bleiben Fragmente – wie einzelne Sätze aus einem Tagebuch. Die Worte begleiten und besetzen die Bilder temporär, um sie letztlich wieder sie selbst sein zu lassen: offen, mehrdeutig und autonom. (Matthias Müller)

Erik Olofsen (NL):
DIVINE METHODS / HIDDEN MOTIVES
Eine Industriemaschine in einer Kirche – in einer endlosen, schlangenartigen Bewegung schwingt ein Roboterarm eine brennende Kerze durch den Raum. Mit "Divine Methods / Hidden Motives" thematisiert ERIK OLOFSEN (NL) den Kontrast von Imagination, Glaube und seelenloser Dingwelt, aus dem sich viele Berührungspunkte zwischen der Stärke des Geistes und der Eleganz purer Mechanik ergeben.

Stefan Panhans (D):
SIEBEN BIS ZEHN MILLIONEN
Orientierung tut Not auf dem Markt der kleinen elektronischen Begleiter, die wir alle heute für unerlässlich halten: Foto-Handy, Digi-Cam, PDA oder MP3-Player.
Was es zu beachten gilt, zeigt STEFAN PANHANS (D) in "Sieben bis zehn Millionen". In einem Stakkato aus HipHop-Sprache, Werbe-Slang und Fachbegriffen weist ein Kapuzen-Baseballkappenträger den Zuschauer ein. In seinen stechenden blauen Augen und in den frontal in die Kamera geschleuderten Worten spiegeln sich die Obsessionen von Spaß, Status und Credibility einer über Konsumartikel definierten Welt, in der Glanz, Genuss und Gier eng beieinander liegen.

Alexandra Ranner (D):
ICH HABE GENUG
Durch ein Fenster rauscht ein Fluss, in dem ein abgetrennter Kopf laut und inbrünstig singend durch die Fluten treibt. Mit wunderschöner Bassstimme singt er die zweite und dritte Arie der Bach-Kantate "Ich habe genug", die der Installation von ALEXANDRA RANNER (D) den Titel gab. Die Korrespondenz von Innen und Außenraum erscheint surreal und erzeugt ein Bild, das von Schmerz und Verzweifelung erzählt – und gleichzeitig von Erhabenheit und dem Aufbäumen gegen den Tod und die Ohnmacht.
Diese Arbeit wird in der Galerie weissfaktor, Bierstrasse 3 (gegenüber der Kunsthalle Dominikanerkirche) gezeigt.www.weissfaktor-galerie.de

Corinna Schnitt (D):
ONCE UPON A TIME
In der Arbeit "Once upon a time" von CORINNA SCHNITT (D) erhält der Begriff Haustier eine zusätzliche Bedeutung. Eine Kamera auf dem Teppich eines ganz normalen Wohnzimmers rotiert um ihre eigene Achse. Langsam füllt sich das Zimmer: Katzen, Hunde, Kaninchen, Papageien bis hin zu Ziegen und Kühen bevölkern den Raum. Gespannt wartet der Betrachter auf die nächste Drehung, denn die Szenen, die sich vor und hinter der Kamera abspielen, sind ein ebenso lustiges wie tragisches Spektakel. Inszeniert ist nur der Rahmen, was dann passiert, wird den Tieren selbst überlassen.

Michael Snow (CDN):
SSHTORRTY
Ein Künstler bringt ein Bild in die Wohnung seiner Geliebten und steht plötzlich dem eifersüchtigen Ehemann gegenüber. Diese kurze Szene legt MICHAEL SNOW (CDN) in "Sshtoorrty" mehrfach spielerisch übereinander. Ständig neue Bezüge entdeckt der Zuschauer in der kleinen durchkomponierten Story, deren intelligente Choreographie
dem Verständnis vom Videobild als zu bearbeitende Fläche unterworfen ist.
Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Video ist seiner Natur nach instabil, sagt Michael Snow, denn es lässt sich mit der Weiterverarbeitung digitaler Bilder allerhand anstellen...

Caspar Stracke (USA):
POINTS OF PRESENCE
Mit "Points of Presence" führt CASPAR STRACKE (USA) den Zuschauer in einen wahren Bilderstrudel. Auf einer sich wie ein Karussell drehenden Leinwand sehen wir Kameraschwenks von Plätzen in Shanghai, New York, Mexiko City und Berlin. Die Bewegungen der Leinwand und der Stadtbilder laufen gegen- und übereinander und kulminieren in einer Collage, die Straßenszenen jeweils zweier Städte kombiniert. Eine Arbeit, die Fragen nach kultureller Identität, städtischer Eigenart und globaler Verschmelzung aufwirft, indem sie das Einzigartige und die Gemeinsamkeiten herausstellt.

Julia Willms (A):
PASSAGEWAY
Ein Korridor ist im Grunde ein ziemlich langweiliger Ort. Man eilt möglichst schnell hindurch, um von einem in den anderen Raum zu gelangen. Ganz anders der Korridor in der Kunsthalle, den JULIA WILLMS (A) mit ihrer Videoinstallation "Passageway" belegt. Sie projiziert das Abbild des Durchgangs an dessen Ende, scheinbar ganz klassisches trompe d’œil. Doch dann dehnt sich der Gang, eine Treppe wächst aus dem Boden, blockiert den Durchgang, er verwandelt sich in einen Tunnel, Wasser strömt hinein. Ganz schön aufregend, so ein Korridor.

John Wood & Paul Harrison (GB):
66.86
In "66.86" lassen JOHN WOOD und PAUL HARRISON (GB) von Schnüren bewegte schwarze Linien rhythmisch im Bildraum vorbeiziehen, sich auf einander zu bewegen, wieder entfernen. Nur für kurze Augenblicke ergeben sich Beziehungspunkte innerhalb der Netzstruktur des guckkastenförmigen Raums. Die Bewegungen sind ruckartig und eher unpräzise, offensichtlich nicht maschinengesteuert, sondern durch lockere Absprache koordiniert. Um so überraschender ist der Schlussmoment, in dem sich eine perspektivisch perfekt dargestellte Stuhlform ergibt.

Recent Chinese Video Art at a Glance
Zusammengestellt von Zhang Ga, Kurator des Programms
Präsentiert im Rahmen der Ausstellung in der Kunsthalle Dominikanerkirche
Moderierte Präsentation auf dem Festival Kongress am Samstag 13. Mai um 12:00 Uhr
1) Cao Fei
CosPlayers
DV, 8min, Color
2004
Dieses kineastisches Werk ist ein Experiment, das eine surrealistische Handlung verwendet, um COSPLAYERS (als Spielcharakter gekleidete junge Leute) die Möglichkeit zu geben, die Stadt nach Belieben zu überqueren und mit ihrer imaginären Welt zu kämpfen. Sie gehen davon aus, dass ihre Kostüme ihnen wahre magische Kraft verleiht, die es dem Träger ermöglicht, über die Realität hinauszugehen und sich oberhalb aller weltlichen und banalen Belangen darzustellen.
2) Yang Fudong
S10
DV, 8min, Color
2004
Ein Performance in Zusammenarbeit mit Angestellten von Siemens Business Communication System Ltd., Shanghai. März 2003–Juni 2004, Kurator: Karoline Timm. "Das ’S’ kann für Siemens, Sommer, Frühling (Englisch: spring) oder Sonnenschein stehen … und ‘10’ bedeutet Gruppe, Kooperation oder Realität und virtuelle Bühne. Mit ungewöhnlichen Anzügen, fand die Ausführung in Büroräumen, Fabriken und Besprechungszimmern der SBCS statt, um den Menschen Erfahrung vom echten Leben über verzerrte Bilder, Kleidung und Performance zu ermöglichen."
3) Zhang Peili
Charge, Charge
DV, 8min, Color
2004
Doppelprojektion als Einzelprojektion
Dieses Werk besteht aus Ausschnitten aus Kriegsfilmen der chinesischen Revolution aus verschiedenen Zeiten und von amerikanischen Kriegsfilmen, die in Hollywood produziert wurden. Die Soldaten auf den zwei Bildschirmen kämpfen, schießen und greifen an für ihre jeweiligen Siege.
4) Wang Gongxin
Fly
DV, 4min, Color
2000
Ein genervter Mann versucht in Zeitlupe eine Fliege zu fangen. Beim Heranzoomen offenbart sein vergrößertes Gesicht, dass jedes Pixel aus eben der Fliege besteht, die er versucht zu fangen.
5) Yang Zhenzhong
Light As Fuck
DV, 10min, Color
2004
Ein Mann hält die federleichte Landschaft von Shanghais städtischem Bau mit der Leichtigkeit einer Fingerspitze.
6) Wang Jianwei
Spider
DV, 8min, Color
2004
In der Hauptrolle von "Spider" spielt eine Gruppe choreographierter Darsteller, die identische, anonyme Masken und Körperkostüme tragen. Es spielt in den Büros einer der größten chinesischen Überwachungsfirmen.

Xu Chunxin (CN)
CLOSE TO MG CHINA
>Als Nanjing letzten Sommer MG-ROVER übernahm, war die britische Öffentlichkeit schockiert. Einheimische fragten sich, was da mit ihrem Traditionsbetrieb/industriellen Erbe in Long Bridge geschah und wie es um ihre eigene Zukunft stand.
Die chinesischen Ingenieure kamen nach Long Bridge, ohne das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen.
Unsere Dokumentation berichtet davon, was diesen Chinesen innerhalb des MG-ROVER Werks widerfuhr, und wie sie lernen, mit den Einheimischen zusammenzuarbeiten.
Außerdem gibt die Geschichte zweier Familien einen Eindruck vom Leben der Arbeiter in China und Großbritannien.< (Xu Chunxin)
