Der Kongress des EMAF stellt Themen und Projekte vor, die von populären Ansätzen über aktuelle künstlerische Positionen bis zu provokanten Aussagen reichen.
Dabei werden Entwicklungen der unterschiedlichen Medien sowohl theoretisch diskutiert als auch anhand zahlreicher Beispiele praktisch demonstriert.
Frank Hartmann (Wien), Autor des Buches "Globale Medienkultur", zeigt aus einer philosophischen Perspektive wie unsere Kultur durch die Medien geprägt wurde und wird.
Der Künstler und Autor Armin Medosch (London) stellt künstlerische Strategien vor und erläutert aus einer politischen Perspektive, wie die Künstlerinnen mit den Mitteln der kreativen Gegenwehr, zumindest symbolische Löcher in die Netze der Macht reissen.
"Animationen" im Internet, vorgestellt von Karin Wehn (Leipzig) erleben derzeit ein Revival und erreichen ein immer weiteres Publikum. Wie Filme und Videos erfolgreich im Internet promoted werden können, stellen Philine von Guretzky (London) und Marjan van Mourik (Rotterdam) vor.
Mit dem Thema Machinima, Filme die mit Hilfe von Game- Engines erstellt werdenpräsentiert Ingo Linde (Leipzig) eine Bewegung, deren Produktionen geradezu Kult Charakter erlangen.
Der Erfolg des iPod und des Podcasting sind Thema von Christian Hieber (Stuttgart), der die Frage stellt, ob eine neue "Medienrevolution durch den iPod und Podcasting" erfolgen wird.
Nicht nur der wirtschaftliche Sektor, sondern auch der kulturelle Bereich Chinas rückt zunehmend in das Interesse einer internationalen Öffentlichkeit.
Der sich schnell entwickelnden Medienkunstszene in China sind zwei Präsentationen gewidmet.
Zhang Ga (NY, Bejing) wird zentrale Aspekte aufzeigen und Videos aus China vorstellen.
Über ihre künstlerische Arbeit sprechen Melanie Manchot und Johannes M. Hedinger , deren Arbeiten 'Security" und 'Mocmoc' in der Ausstellung des Festivals gezeigt werden.
Den Abschluss bildet der Vortrag von Prof. Dr. Wulf Herzogenrath (Bremen), Initiator der hervorragenden Ausstellung "40jahrevideokunst.de", die parallel in fünf beteiligten Museen mit jeweils eigenen zusätzlichen Schwerpunkten ausgestellt wird.
Dieses Projekt zielt auf die Rettung, Pflege und Vermittlung des kulturellen Erbes der Videokunst, die zu einer der einflussreichsten Gattungen der Kunst des 20. Jahrhunderts geworden ist.
Im direkten Anschluss an das Festival findet in Kooperation der Universität und des EMAF in der Zeit vom 15. bis 17. Mai 2006 die wissenschaftliche Medienkonferenz statt. Die Veranstaltung, die den Titel Downdate #1 trägt, wird organisiert von Juniorprofessor Dr. Slavko Kacunko vom Fachbereich Kunstgeschichte.
Sechzehn internationale Referentinnen und Referenten, darunter renommierte Experten wie Peter Weibel, Yvonne Spielmann und Marie-Louise Angerer diskutieren aktuelle kunst- und bildwissenschaftliche Fragen und untersuchen multimediale Produktions-, Rezeptions- und Distributions-bedingungen der Performance- und der Medienkünste.
Ziel der Veranstaltung ist nicht weniger als eine Neudefinition der Kunstwissenschaft. Umgeben von zahlreichen neuen Forschungsrichtungen wie Visual-, Media-, Critical-, Performance-, Cultural- und Genderstudies soll es darum gehen, die spezifischen Kompetenzen der Kunstwissenschaft neu zu bestimmen. Ein besonderer Fokus wird auf den bislang wenig beachteten zeit- und handlungsorientierten Kunstformen der Performance- und Medienkunst liegen. www.medienkunst-konferenz.de