<< zurück

Warum wir Frauen die Männer so lieben

Herlinde Smet
SCOT 1993, 5:13

EMAF 1994
Tour: 1994/1995
im Verleih: ja / in distribution: yes
distribution@emaf.de // Tel: 00 49 / (0)541 / 2 16 58

Credits:
U-matic, col., 5:13, Schottland 1993 Regie, Autor: Herlinde Smet Schnitt: Folko Boermans Darsteller: Ann Huybens, Bert Vangorp, Eddie Devos, Mon Aerts, Hans Vandenbroeck Musik, Ton: Lei Cox, Herlinde Smet

Beschreibung:
In der Vergangenheit gehörte der Raum als Studenten-Chemielabor zur Chemie-Abteilung. Ich bekam dort meine ersten Unterrichtsstunden in Chemie. In dem Tanzstück werden 4 Männer von einer Frau manipuliert. Deren Bewegungen bestimmen die Handlungen der Männer. Das Video selbst ist eine humorvolle Kombination von Live-Action, Computer-Animation und Computer-Manipulation. Ich bat eine meiner Kolleginnen, etwas über das Stück zu schreiben, denn für mich war es sehr schwierig, irgendetwas Vernünftiges über das Video auszusagen, weil ich es als sehr intuitiv empfunden habe und weniger auf Theorie begründet als die übrigen vorgestellten Stücke: »Ein Reihe halbnackter Männer, die auf ihre hohlen und haarlosen Brustkörbe trommeln als leerer Ausdruck eines king-kong-ähnlichen <172>männlichen Chauvinismus<171>, choreographiert von einer Frau stellen sie eine zynische - einige werden sagen <172>kastrierende<171> - Neudefinition der Spezies <172>Mann<171> dar: nicht gerade sexy, eher ein Objekt des Mitleids. Das Stück ist zwar sinnlich und rhythmisch, doch die Einstudierung des Tanzes - in einem großen, leeren Tanzsaal - steht in einer Resonanzbeziehung zum Echo einer inneren Leere. Dies drückt ein Gefühl verwirrter Enttäuschung seitens Smet darüber aus, daß Männer letzten Endes doch nicht das sind, was sie nach den Mythen unseres Jahrhunderts sein sollten. Die Rolle der Frauen in dem Stück wird vor allem im Soundtrack deutlich: sie ist unsichtbar und lenkend. Auf der Bühne zeigt die Akrobatin der Kamera ihren Genitalbereich - bedeutet dies Qual oder Reiz? Was auch immer hier beabsichtigt sein mag, es entsteht das starke Gefühl einer strafenden Unerreichbarkeit; sie ist der Unterjocher, der <172>Entmanner<171>. Diese Arbeit ist zwar ungewöhnlich für Herlinde Smet, doch äußerst persönlich und sehr aufrichtig.« (Christine Conlon, London 1993)

Description:
In the past the space used to belong to the Chemistry Department as student chemistry laboratories. I had my first practical lessons in chemistry over there. In the dance piece 4 men are manipulated by one woman. Her movements determine their action. The video itself is a humorous combination of live action, computer animation and computer manipulation. I asked one of my colleagues to write about the piece because it was very difficult for me to write anything sensible about the video since I considered this video as very intuitive and not so much based on theory as the rest of the pieces presented: »A line-up of semi-naked men beating their concave and hairless chests in an empty gesture of King Kong-like <172>male chauvinism<171> ... being choreographed by a woman ... presents a cynical and, some might say castrating, redefinition of the male of the species as a not-so-sexy object of pity. Whilst the piece is sensual and rhytmic, the dance rehearsal in a large empty dance hall resonates with the echo of an empty womb - expressing a sense of disturbing disappointment by Smet, a woman, that men are, after all, not what they were made out to be in 20th century mythology. The role of <172>die Frauen<171> in the piece appears prominently in the sound track - invisible, commanding. On stage the woman acrobat exposes her genitalia to the camera as an offering to tantalise or tease? Whatever her intention, there is a strong sense of vindictive non-availability; she is the subjugator, the emasculator. This style of work is unusual for Herlinde Smet; but deeply personal and very honest.« (Christine Conlon, Media Journalist, London 1993)

<< zurück