
21. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL
Festival 23.-27. April 2008
Ausstellung 23. April – 25. Mai 2008
DAS EMAF-PROGRAMM 2008 IST DA! JETZT AKKREDITIEREN!
Wir laden Sie herzlich ein, auf dem 21. European Media Art Festival Produktionen international bekannter Medienkünstler und innovative Arbeiten junger Talente zu bestaunen. Das Medienkunstfestival fragt in diesem Jahr nach der eigenen Identität in einer globalisierten Welt. Aus etwa 2200 eingereichten Arbeiten aus 50 Ländern wurden in diesem Jahr rund 300 aktuelle Installationen, Filme und Videos für das Festival ausgewählt, die einen umfassenden Einblick in die Tendenzen der aktuellen Medienkunst bieten. Detaillierte Informationen und das komplette Programm finden Sie jetzt auf unserer neuen Internetseite www.emaf.de. Dort sind auch unsere Formulare zur Akkreditierung, die Sie uns bitte bis zum 11. April zusenden. Gerne können Sie auch unsere Sonderkonditionen nutzen, die wir mit verschiedenen Hotels vereinbart haben. Selbstverständlich unterstützen wir Sie bei der Reiseplanung und lotsen Sie vor Ort durch alle Festivaltermine. Wir freuen uns auf Ihre Antwort.
// KONGRESS
Der Kongress nimmt das Thema »Identity« auf und spiegelt es in den Referaten - beispielsweise wird der bekannte Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz über Identitätsmanagement sprechen. Digital Identity - Formen und Folgen der zunehmenden Erfassung privater Daten und deren kommerzielle Nutzung sind Themen von Ralf Bendrath. Padeluun wird sich in seinem Vortrag mit dem Thema Vorratsdatenspeicherung beschäftigen und über Aktionen wie den »Big Brother Award« informieren. Wie es in anderen Teilen der Welt aussieht, veranschaulichen die Vorträge von Ricardo Mbarkho und Sophie Ernst. Der Künstler und an der Académie Libanaise des Beaux-Arts in Beirut lehrende Ricardo Mbarkho stellt die Medienkunstszene im Libanon, in der Künstler die Identitätskrise im Kontext der soziopolitischen und geographischen Umwelt reflektieren, vor. Die Niederländerin Sophie Ernst, die an der Kunstakademie in Lahore/Pakistan lehrt, wird über die pakistanische Kunst- und Akademieszene sprechen. Abgerundet wird der Kongress durch einen Vortrag von Prof. Birgit Richard. Sie referiert über jugendliche Identitäten im web 2.0 und zeigt kreative Arbeiten von Jugendlichen, zum einen YouTube Favorites und zum anderen Inszenierungen von Game-Fans. C. Cay Wesnigk von der Online Film AG erläutert nicht nur, wie Filme heute über das Internet angeboten werden, sondern zeigt die Veränderungen, die sich daraus für die gesamte Medienlandschaft ergeben. Im Artist Talk wird Martin Butler über die Hintergründe seiner Performance »A Girlfriend Experience« berichten.
// "MEDIAARTBASE.DE"-WORKSHOP
Das Thema der Archivierung von Medienkunst gewinnt in der internationalen Fachwelt immer mehr an Bedeutung. Für das Projekt »Mediaartbase.de« haben sich das European Media Art Festival (EMAF), das documenta Archiv Kassel mit Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest sowie das Zentrum für Kunst- und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe zusammengeschlossen. Das von der »Kulturstiftung des Bundes« geförderte Pilotprojekt zielt auf die elektronische Aufarbeitung ausgewählter Bestände und darauf, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Technik von »Mediaartbase.de« soll weitestgehend auf Open-Source Software basieren, um eine kostengünstige dezentrale Datenbank zu schaffen und damit neue Inhalte mit bereits vorhandenem Datenmaterial zu verknüpfen. In einem Workshop mit Fachleuten aus Medienarchiven, Distribution und Forschung werden verschiedene Modelle vorgestellt und Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutiert.
// CINEMA
Das Festival zeigt Film als zeitgenössisches Kunstwerk in Kinos, in Ausstellungen, performativ und multimedial. Im Filmprogramm setzen sich viele Medienkünstler mit der eigenen, aber auch der gesellschaftlichen Vergangenheit auseinander - meist als Suche nach den Wurzeln, Traditionen und kulturellen Linien ihrer Heimat. Herausragende Arbeiten kommen von Fiona Tan, Hito Steyerl, Peggy Ahwesh und John Smith. In diesem Jahr gibt es viele kritische und bewusste Filme über Umwelt, Gesellschaft, Film- und Familiengeschichte, die im Crossover zwischen Dokumentation und Spielfilm angesiedelt sind. Zudem gibt es eine Rückbesinnung auf die unterschiedlichen Qualitäten des Materials Film (Super-8, 16mm, found footage, schwarz/weiß), die sich auch dadurch ausdrückt, dass es viele perfekte filmische Montagen und weniger am Computer generierte Arbeiten gibt. Besondere filmische Leckerbissen sind hier: RR, die neueste Arbeit des Altmeisters der Komposition, Variation, Struktur und Textur James Benning, dessen Filmvorführungen auf der Berlinale, Rotterdam und in Hof ausverkauft waren. Ein weiteres Highlight ist Guy Maddins Hommage an seine Geburts- und Heimatstadt, die auch Titel des Films ist: "My Winnipeg". Eine »Docu-Fantasia« nennt der kanadische experimentelle Filmemacher sein Werk. Die Zentrale für die internationale Auswahl des EMAF- Filmprogramms ist wieder in der Lagerhalle. Im Filmtheater Hasetor zeigen wir Filme, die sich explizit an ein junges Publikum richten, die sich für neues, aktuelles und teils schräges Kino begeistern können. Neben den schon eingeführten EMAF Programmen »Media Art for Beginners« und dem MC-Programm »Clip-Klapp-BuMM« haben wir brandaktuelle Spiel- und Arthousefilme ausgewählt, die sich mit dem Gefühlen heutiger Jugendlicher auseinandersetzen. So zeigen wir als Vorpremiere von Indie-Ikone und Goldene-Palme-Gewinner Gus Van Sant seinen neuen Film »Paranoid Park«. Wie schon in seinen Vorgängern lenkt van Sant das Scheinwerferlicht auf eine Welt jugendlicher Außenseiter, in diesem Fall eine Gruppe von Skatern, allesamt junge Laiendarsteller, die van Sant über die Internetplattform MySpace gecastet hat! Das Zimmertheater fungiert in diesem Jahr zwischen Lounge und Wohnzimmer: ein Ort, um sich in entspannter Atmosphäre Filme und Videos anzuschauen. Das Programm hier steht unter das Motto »Ver-rückte Identität«. Ein Beispiel: Laurin Federlein begibt sich auf eine höchst obskure Reise durch das schottische Hochmoor um den dort verwurzelten Typen, die Idee einer mobilen Disco anzudienen. Ein weiteres Beispiel: In »I-BE-AREA« lässt Ryan Trecartin selbst in multipler Variation seinen kompletten Freundes-, Bekannten- und Verwandtenkreis in einer schrill-bunten Space-Soapera auftreten.
// RETROSPEKTIVE
Kurt Kren, 1929 in Wien geboren, war 18 Jahre Beamter in der Österreichischen Nationalbank. In dieser Zeit hat er die besten Filme seiner ersten Phase mit Lupe und primitivstem Werkzeug geklebt. Seit 1957 experimentierte Kren mit serieller Montagetechnik auf 16mm. Diese Filme zählen zu seinen Hauptwerken. Kren gilt damit neben Peter Kubelka als einer der Väter des Strukturellen Films. In den 60's filmt er die Materialaktionen von Otto Mühl und Günter Brus, die auch ihm einen skandalträchtigen Ruf einbrachten. Damit wurde Kren neben Ikonen wie Jack Smith eine zentrale Figur des Undergroundfilms und im doppelten Sinne des Wortes ein freier Filmemacher. Von 1978 bis 1989 lebt Kren in Amerika, teilweise ohne festen Wohnsitz, ohne Geld und zum Teil im Auto. Trotzdem ist er bekannt und Kult, die kalifornische Punkband »Really Red« veranstaltete ein Benefizkonzert für ihn, und Kren konnte mit 1000 Dollar weiterleben. Nachdem er sechs Jahre als Museumswärter im Museum of Fine Arts in Houston gearbeitet hat, kehrt er nach Österreich zurück, wo er bis zu seinem Tod 1996 noch einige weitere wichtige Filme produziert.
// PERFORMANCES
Mit »@c+Lia« zeigt das EMAF eine der international renommiertesten AV Künstlergruppen, deren Performances sich durch die Ästhetik der Bildgestaltung und in der Komposition durch ihre Balance zwischen Minimalismus und Komplexität auszeichnen. Bilder und Sound verschmelzen zu einem audiovisuellen Fluss bemerkenswerter Stimmigkeit und Musikalität. Die Performance »duocentric« von incite/ ist eine knarzige, pulsierende Inszenierung synchroner Klang/Bild-Kunst. Fragmentierter elektrischer Schrott und zerbrechliche Ausbrüche statischen Rauschens vermengen sich mit fetten Bässen zu groovigen IDM-Beats. Die Performances des audiovisuellen elektronischen Hamburger Duos sind im letzten Jahr zweifach international aufgezeichnet worden. In »The Girlfriend Experience« von Martin Butler wird Second Life hautnah thematisiert. Schauspieler stehen im Glaskäfig bereit, als Avatare die Anweisungen der Besucher, ihrer ‚Controller‹, entgegenzunehmen. Zusätzlich wird das Projekt "Sozialpalast Mobil" gezeigt: Ein Wohnwagen als sonderbare, offene, mediale Bühne: Drinnen wird gespielt, außen dient er als Projektionsfläche. Mal gibt es Spontan-Straßentheater, mal ist Rock zu hören, mal Hip-Hop oder Gitarren-Pop.
// AUSSTELLUNG
Die Ausstellung steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Jugend. Sie zeigt Positionen und Blicke auf jugendliche Realitäten verschiedener Kontinente und Kulturen. Mit ihren Betrachtungen und subjektiven Eingriffen setzen sich die internationalen Medienkünstler auf unterschiedlichste Weise mit der Welt der Jugend auseinander. Sie spüren die kleinen und die globalen Gemeinschaften auf - ob online oder vor der Haustür. Die Communities des web 2.0 mit seinen partizipatorischen Angeboten, mit den Flüsterecken der Chats, den Online-Games und den wechselseitigen Beurteilungen in den sozialen Rankings funktionieren oftmals nicht anders als die Clique auf dem Pausenhof. Wie stehen Jugendliche in der westlichen Welt zu Musik und Mode, Ritualen und Rebellionen, Konsum und Klischees, die zugleich Selbstidentifizierung und Abgrenzung liefern? Ganz andere Realitäten bestimmen den Alltag von Jugendlichen in der Ukraine oder Mexiko, die sich teils als Diebe durch's Leben schlagen müssen. Auch die alltägliche Gewalt und der Rassismus in Südafrika wird in der Ausstellung thematisiert.
// INTERNATIONAL STUDENT FORUM
Das International Student Forum präsentiert in diesem Jahr wieder eine eigene Ausstellung sowie Film- und Videoprogramme mit studentischen Arbeiten. Medienkunstarbeiten von Studierenden werden in diesem Jahr an vielen Orten gezeigt. Im Bürgergehorsam, einem alten Wehrturm, im artspace, im Stadtgalerie-Café, im Intervision-Studio und in der Einfahrt zum Zimmertheater sind Werke zu entdecken. Für Studierende gibt es außerdem zum Hochschultag ein breit gefächertes Informationsangebot mit Filmproduktionen aus den Hochschulen und über Studiengänge aus dem In- und Ausland. Ausführlich werden sich in diesem Jahr die Muthesius Kunsthochschule aus Kiel, die Sint Lucas aus Gent und die Hochschule für Gestaltung in Offenbach vorstellen. Der Hochschultag dient als Kontakt- und Projektbörse für neue Vorhaben und Tendenzen aus den Medienuniversitäten, Kunstakademien und Designhochschulen. Im Rahmen des Hochschultages wird in diesem Jahr auch das Projekt »digital sparks 08« vorgestellt, dessen Preisträger im Rahmen des Festivals präsentiert werden.
// SAG MAL Art_Clips narrativ - NEUE DVD
Die neue DVD vom EMAF und GHK "Sag mal - Art_ Clips narrativ" erscheint pünktlich zum diesjährigen Festival. Clips sind eine der aktuellsten Ausdrucksformen unserer von den Medien dominierten Zeit. Bei guten Clips werden Bild, Text und Ton so geschickt vermengt, dass ein mit der Realität verwechselbares Tonbild als Gesamteindruck entsteht. Ein narrativer Clip bringt eine Geschichte in kompakter Form auf den Punkt. Aus dem Vorwort: "Narrative Art_Clips sind Juwele der aktuellen Formgebung der Präsentation von Zwischenmenschlichkeit, Intersubjektivität, der Beziehung zwischen Menschen." (Gerhard Johann Lischka)
// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG
Hermann Noering, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat.
Wir hoffen, Ihre Neugier geweckt zu haben und laden Sie alle herzlich dazu ein, das Festival zu besuchen.
Das Festivalteam
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
// Der nächste EMAF- Newsletter 04-2008 erscheint am 8. April 2008.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
// FÖRDERER
nordmedia - Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
Stadt Osnabrück
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Auswärtiges Amt
Culture 2000
EU Kommission - MEDIA Programm und Zuschüsse weiterer Förderer.
// MEDIENPARTNER
arte
le monde diplomatique
// KULTURPARTNER
NDR-Kultur
// WEITERE INFORMATIONEN:
www.emaf.de
info(at)emaf.de
European Media Art Festival
Lohstr. 45 a
49074 Osnabrueck
Tel. 0541/ 216 58
Fax. 0541/ 28327