
22. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL
Festival: 22.-26. April 2009
Ausstellung: 22. April – 4. Oktober 2009

Das 22. European Media Art Festival zeigt Produktionen international bekannter Medienkünstler und innovative Arbeiten neuer Meister aus den Akademien. Das EMAF zählt zu den bedeutendsten Foren der internationalen Medienkunst. Als Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und Fachpublikum hat es Thematik und Ästhetik der medialen Kunst entscheidend mitgeprägt. Jährlich bietet das Festival einen aktuellen Überblick mit neuen Experimentalfilmen, Performances, Vorträgen, der Ausstellung und dem Media Campus. Aus 2400 eingereichten Arbeiten werden in diesem Jahr rund 250 aktuelle Beiträge in allen Sektionen für das Festival ausgewählt, die einen umfassenden Einblick in die aktuellen Tendenzen der Medienkunst bieten. Auf dem Festival wird der "EMAF-Award" für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst und der "Dialogpreis" des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches von einer internationalen Jury vergeben. Zudem verleiht die Jury des Bundesverbandes der Filmjournalisten den Preis für den besten deutschen Experimentalfilm des Jahres.

Wenn Sie mit dabei sein wollen, dann akkreditieren Sie sich jetzt. Bitte nutzen Sie unsere Sonderkonditionen, die wir mit verschiedenen Hotels vereinbart haben. Selbstverständlich unterstützen wir Sie auch gerne bei der Reiseplanung und lotsen Sie vor Ort durch alle Festivaltermine. Wir freuen uns auf Ihre baldige Antwort.
Bitte beachten Sie: Akkreditierungen sind bis 8. April 2009 möglich!

- Martha Rosler: „Bringing The War Home“
- Harun Farocki: „Auge Maschine III“
Neue und ungewöhnliche Blickwinkel auf die Kriegsberichterstattung von der Antike bis zur Gegenwart zeigt die Ausstellung "Bilderschlachten - 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg". Die Kooperation des European Media Art Festivals, des Museums Industriekultur Osnabrück, des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums und der Kunsthalle Dominikanerkirche bietet erstmals eine Zusammenstellung von Exponaten aus den Bereichen Technik - Medien - Kunst. Wie hat die technologische Entwicklung das Bild vom Krieg verändert? Warum sind Kriegsberichte so erfolgreiche Konsumgüter? Die vom European Media Art Festival ausgewählten internationalen Künstlerinnen und Künstler begegnen den veröffentlichten Wahrheiten aus dem Krieg mit großen Zweifeln. Kontrovers und widerspenstig setzen sie sich mit den angeblich authentischen Medienberichten auseinander. Die Ausstellung zeigt, dass in den Köpfen der Betrachter weniger "Bilder von Schlachten" als vielmehr "Bilderschlachten" entstehen.
Die Ausstellung, die aus drei Teilen besteht, wird vom 22. April bis 4. Oktober in der Kunsthalle Dominikanerkirche, im Museum Industriekultur und im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück gezeigt. In jedem der drei Häuser sind künstlerische, technische und historische Exponate versammelt. Wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben, zeigen historische Dokumente, technische Exponate, Filme und Fotografien. Aus dem künstlerischen Bereich sind Installationen, Collagen, Skulpturen und interaktive Arbeiten zu sehen.
Die historische Entwicklung zeigt: der Bedarf an Kriegsbildern und Kriegsberichterstattung unterstützte stets die Verbreitung neuer Medien. Schon der Buchdruck im ausgehenden Mittelalter etablierte sich durch die Nachfrage nach Schlachtenbildern. Die Fotografie erhielt im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 einen starken Schub. Der Krieg in Vietnam wurde die erste militärische Auseinandersetzung, die die Menschen an ihrem Bildschirm erlebten. CNN konnte sich durch den Golfkrieg 1991 weltweit durchsetzen. Hermann Nöring, künstlerische Leitung European Media Art Festival: "Warum vom Kriegsspektakel - sei es in Games, Hollywoodfilmen oder Zeitschriften - solche Faszination ausgeht, lässt sich ausschließlich mit Voyeurismus nur schwer erklären."
Die Kriegswahrnehmung wurde und wird durch die Medien bestimmt. Im 21. Jahrhundert ist es per Handykamera jedem Augenzeugen möglich, Kriegsbilder zu erstellen und sie über das Internet zu vertreiben. Dadurch wird die Berichterstattung über den Krieg demokratisiert, da sie der Kontrolle des Militärs scheinbar entzogen wird. Zugleich ist es jedoch unmöglich geworden, die Authentizität zu überprüfen. Trotz der fortschreitenden Informationstechnik aber war und ist keine authentische Darstellung von Kriegsrealität möglich, denn "Realismus im Kino wäre eine Handgranate, die im Zuschauerraum explodiert", kommentierte der Vietnam-Veteran William D. Ehrhardt 1998.

- Gerhard Richter: „Bridge 14 Feb 45“
Lida Abdul ("In Transit"), KP Brehmer ("Stukas, 2x täglich Zähneputzen"), Christoph Büchel ("PSYOP - Capture their minds and their hearts will follow"), Christoph Draeger ("Dear Old Battleground, Mean Old Killing Fields (War is History)"), Harun Farocki ("Auge Maschine III"), Regina José Galindo ("Confession"), David Hahlbrock ("FeldGenerator2"), Lynn Hershman ("America's Finest"), Jan Hoeft ("Field Strip"), Christoph Wachter & Mathias Jud ("Zone*Interdite"), Markus Kison ("Touched Echo"), Mischa Kuball ("CNN"), Andree Korpys/Markus Löffler("Nuclear Football"), Iñigo Manglano-Ovalle ("The Radio" + "Phantom Truck"), Bjørn Melhus ("Still Men Out There"), Jens Pecho ("Slow Motion For Charly"), Evelina Rajca ("Lockvogel"), Gerhard Richter ("Bridge 14 Feb 45"), Johanna Reich ("Front"), Martha Rosler ("Bringing The War Home"), Ruth Schnell ("All Targets Defined"), Christoph Schlingensief ("Lager ohne Grenzen"), Aleksandra Signer ("Schlotterbeck"), RothStauffenberg ("Untitled Characters"), Oliver van den Berg ("Kameras"), Wolf Vostell ("So leben wir Abend für Abend vor dem Fernsehschirm"), Harry Walter ("Eichmann Fleischmann Neckermann").
In Kooperation mit COLOSSAL (Kunst Fakt Fiktion. Künstlerische Leitung: Jan Hoet. Ein Projekt des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e.V. 2009 bis 2011):
Wilfried Hagebölling ("Abu Ghureib 2003/2004"), Dennis Oppenheim ("Battle Drums").

- U. Hörner/M. Antlfinger: "LE NOUVEAU OMIZA, se promenant derrière le miroir"
Die Film- und Videokommission hat seit Anfang Januar etwa 2400 Filme und Videos, die für die internationale Auswahl angemeldet wurden, in vier Etappen gesichtet. Bemerkenswert bei den Sichtungen war, dass sich viele Künstlerinnen und Künstler mit der Suche nach ihren eigenen familiären und geographischen Wurzeln und ihrer Herkunft auseinandersetzen. Die künstlerische Selbstreflektion ist dabei einer mehr sozial und gesellschaftlich differenzierten Betrachtung gewichen. Insgesamt sind viele Crossover-Arbeiten zu finden, die dokumentarische Elemente mit experimentellen und narrativen Ausdrucksformen verbinden.
An diesem Wochenende beginnt die Sichtungskommission, die aus Katja Albers, Nadine Bors, Katrin Mundt und Ralf Sausmikat besteht, ein interessantes und lebendiges Programm aus etwa 250 ausgewählten Arbeiten nach inhaltlichen und formalen Rahmenkriterien zu gestalten.

Spannende Programmpunkte, über die wir im nächsten Newsletter informieren, erwarten Sie auch in den Bereichen:
// PERFORMANCES
// KONGRESS
// RETROSPEKTIVE

- Livia Rózsás: "Iron-horse Etude"
Das International Student Forum wird in diesem Jahr erstmalig zum MEDIA CAMPUS erweitert. Auf diesem werden sich drei Hochschulen präsentieren: Studierende der Hochschule für Künste Bremen zeigen ihre Installationen im Turm Bürgergehorsam unter dem Titel "Der Hund, der tritt die Treppe krumm." Aus dem Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Würzburg wird Ingo Petzke eine Retrospektive von Filmarbeiten der letzten 20 Jahre vorstellen. Auch die Cardiff School of Art and Design ist mit einem Performance-Programm vertreten.

Hermann Noering, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat.
Wir hoffen, Ihre Neugier geweckt zu haben und laden Sie alle herzlich dazu ein, das Festival zu besuchen.
Das Festivalteam
// Der nächste EMAF-Newsletter 03-2009 wird Sie über das FilmVideo-Programm, die Performances und den Kongress des EMAFs informieren.