Festivalprogramm

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DP =  Deutschlandpremiere
EP =   Europapremiere
WP = Weltpremiere

Artist Talk: "Image Fulgurator"

Julius von Bismarck entwickelte die Möglichkeit einer »minimal-invasiven« Manipulation von fotografischen Abbildungen. Während andere fotografieren, hackt er sich subtil mit dem Image Fulgurator (Goldene Nica auf der Ars Electronica 2008 / »Interactive Art«) in die Aufnahme, manipuliert und branded das Foto oder das Motiv mit Symbolen und Sätzen, die einen an der eigenen Wahrnehmung der Realität zweifeln lassen.

Der Image Fulgurator ist eine ungewöhnlich einfache Kombination von Fotoapparat und Blitzlicht, die allerdings gegenläufig zu ihrem ursprünglich Funktionen konzipiert ist. Registriert die Sensorik des Geräts einen Blitz, sendet das Gerät wie ein Projektor einen Lichtimpuls durch den bereits belichteten und entwickelten Film in der Kamera und durch das Objektiv auf ein Motiv, das gerade von der anderen Person fotografiert wird. Diese findet nun auf ihrem Bild die Projektion, die sie während der Aufnahme nicht bemerkte. Ungeahnte Bildmanipulationen werden möglich, die Julius von  Bismarck als performativen Interventionen gestaltet. Zu den bekanntesten gehört eine Aktion während des Besuchs von Barack Obama in Berlin (Juli 2008), als Bismarck das Bild eines Kruzifixes unter das Pult projizierte, an dem der designierte Präsidentschaftskandidat der Vereinigten Staaten seine Rede hielt.
Ein anderes Beispiel der Arbeit Bismarcks ist die Manipulation von Fotos, die zuvor von Touristen im Besucherbereich an der Berliner Mauer aufgenommen wurden, zu denen er im Nachhinein einen Text hinzufügte, der offensichtlich nichts mit dem ursprünglichen Kontext zu tun hatte: »Hunderte von Menschen sterben an der Grenze zwischen Mexiko und den USA«.

Image Fulgurator wird in der Ausstellung Bilderschlachten präsentiert.


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