(EMAF96)
EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL · 11-15 SEPTEMBER 1996 · OSNABRÜCK

ORG

EMAF 1992


Prolog

Ein Vierteljahrhundert später:

ORG in ORGSNABRÜCK

Die geweihte Häresie

"Das beobachtende Subjekt wird Subjekt im zweifachen Sinne. Von seinem subjektiven Standpunkt aus perzipiert es nicht mehr etwas optisch und physisch Objektives, sondern etwas Imaginäres, eine innere Vision, nach denselben Bedingungen, die Leonardo beschreibt. Die Idee verleiht die Fähigkeit zu sehen, nicht die Natur. " (G . R. Hocke, Il mondo come laberinto)

Vor einem Vierteljahrhundert war ORG ein noch namenloser Nebelfleck an meinem inneren Himmel. Die folgenden Seiten wollen den sowohl unter produktivem als auch unter ästhetischem und politischem Aspekt - alchimistischen und ketzerischen Prozeß dokumentieren, dessen Ergebnis nach elf langen, quälenden Jahren dieser Nicht-Film, diese Experience, war. Damals hatten wir auf die Plakate unter den Filmtitel "für ein kosmisches Kino des Deliriums und der Lumpen" geschrieben. Als mich das Europäische Medienkunst Festival nach Osnabrück einlud und mir die Ausgrabung von ORG anbot (auf Anregung von Detlef Ziegert, nach langen Gesprächen mit Ralf Sausmikat, Hermann Nöring, Alfred Rotert, Eckhard Diesing, und mit der Unterstützung von Pierre Pfundt), sagte ich zu, aber nur, wenn der Film nicht ausgegraben, sondern wiederbelebt werden würde.

Vielleicht sind nun, ein Vierteljahrhundert später, in Osnabrück, im September 1992, Ort und Zeit gekommen, damit die verdammte Negative Utopie, Schwarze Utopie, Düstere Utopie von ORG wieder zu dem wird, was sie sein wollte: befreiende Positive Utopie, Weiße Utopie, Helle Utopie. Möge uns mein Schutzpatron und der all meiner mit einer Laterna magica umherziehenden confréres, Pater Athanasius Kircher, Meister und Magier der Hohen Kunst von Licht und Schatten, mit seiner unauslöschbaren kleinen Flamme beleuchten.

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© 1996 Aug 12 EMAF / emaf@bionic.zerberus.de


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