Retrospektive

Die Retrospektive widmet sich in diesem Jahr den amerikanischen Filmemachern Jordan Belson und Mary Ellen Bute. Beide Programme werden von Cindy Keefer, Direktorin des Center for Visual Music Los Angeles, kenntnisreich und unterhaltend eingeführt.

Jordan Belson
Jordan Belson: "Samadhi". Courtesy of Center for Visual Music, L.A.

Belson begann seine Karriere als Maler, noch bevor er die Oskar Fischinger und Gebrüder Whitney Filme von 1946 gesehen hatte, durch welche er sich selbst zunehmend im Genre des bewegten abstrakten Bildes einreihte. Seine frühen Filme animierten echte Objekte und Malereien auf Papierrollen, die wie Filmstreifen mit fortlaufenden Bildern vorbereitet wurden. Belson widerrief die anschließenden Filme, die im Umlauf waren, als unvollkommen und primitiv, aber sie zeigten schon seine kultivierte und bildsame Sensibilität, seinen außerordent-lichen Sinn für Farben und sein hervorragendes Verständnis von dynamischen Strukturen. (William Moritz)

Belson war stark beeinflusst von der östlichen Mystik und er begann, abstrakte, audiovisuelle Präsentationen, die oft ringförmige Motive, Sonnenbilder, Laser, Sternenfelder, und ätherische Dampfschwaden benutzen, zu entwerfen. "Ich bin in einer Art Kunst involviert, die tibetische, sowie auch christlich-mittelalterliche Einflüsse zeigt, wie zum Beispiel Fenster in gotischen Kirchen." Wenn man Belsons Filme ansieht, wird man leicht hypnotisiert und in Gedanken gefangen, die von den Bildern ausgelöst werden. Belsons Filme lassen den Zuschauer emotionale und unterhaltende Erfahrungen machen.

  • Jordan Belson: "Films Sacred And Profane"

Allures / 1961 / 16mm, color, sound / 8:00
Samadhi / 1967 / orig. 16mm, color, sound  / screened on PAL video / 6:00
Chakra / 1972 / 16mm, color, sound  / 6:00  New preservation print
Light / 1973 / 16mm, color, sound  / 6:00
Cycles / 1975 / 16mm, color, sound / 10:00
Music of the Spheres / 1977 / screened digitally, color, sound  / 7:00
Fountain of Dreams / 1984 / orig. video / screened digitally, color, sound  / 12:00

Program provided by Center for Visual Music. The National Film Preservation Foundation provided support for the preservation of some of these films.

// Fr 24. April, 16.30 Uhr in der Lagerhalle (Großer Saal)

 

Mary Ellen Bute
Mary Ellen Bute with her oscilloscope, courtesy of Cecile Starr and Center for Visual Music, L.A.

Mary Ellen Bute, eine Pionierin visueller Musik und elektronischer Kunst, produzierte über ein Dutzend kurze abstrakte Animationen zwischen den 1930ern und 1950ern. Mit klassischer Musik vertont (wie Fischinger), von Komponisten wie Bach, Saint-Saens oder Shostakovich, und mit farbigen Formen, elegantem Design und lebhaften tanzähnlichen Rhythmen ergänzt, sind Butes Filme formell hart und hoch energisch, wie eine Hochzeit zwischen der Hochmoderne und den Merrie Melodies.  (Ed Halter)

"Wir brauchen eine neue kinetische, visuelle Form der Kunst – eine, die Klänge, Farben und Formen vereint. Wir können eine mathematische Formel nehmen und eine genau synchronisierte Komposition entwickeln – die Klänge und Farben folgen einer chromatischen Skala. Oder wir nehmen zwei Themen, visuell und auditiv, und entwickeln sie hin und wieder als Kontrapunkte." (Mary Ellen Bute)

  • Retrospektive Mary Ellen Bute

Rhythm in Light / 1934 / 5:00
Synchromy No. 2 / 1935 / 5:00
Dada / 1936 / 3:00
Parabola / 1937 / 9:00
Escape / 1937 / 5:00
Spook Sport (with animation by Norman McLaren) / 1939 / 8:00
Tarantella / 1940 / 5:00
Polka Graph / 1947 / 5:00
Color Rhapsody / 1948 / 6:00
Imagination / 1957 / 3:00
New Sensations in Sound / 1949 / 3:00
Abstronic / 1952 / 7:00
Mood Contrasts / 1953 / 7:00

Bute program provided by Center for Visual Music in association with Cecile Starr and the Women’s Independent Film Exchange.

// Sa 25. April, 16.30 Uhr in der Lagerhalle (Großer Saal)