
21. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL
Ausstellung noch bis 25. Mai 2008
AWARDS:
// EMAF AWARD
// DIALOGUE PRIZE
// PRICE OF GERMAN FILM CRITICS
// DIGITAL SPARKS 2008
Für fünf Tage war Osnabrück wieder ein lebendiger und bedeutender Treffpunkt für Medienkünstler, Kuratoren, Verleiher und Galeristen. Hier trafen sich Fachleute aus Kunst, Kultur und Medien sowie ein interessiertes internationales Publikum. Jährlich bietet das Festival einen aktuellen Überblick über die internationale Medienkunstszene. Von etwa 2200 eingereichten Arbeiten aus 50 Ländern wurden in diesem Jahr rund 300 aktuelle Installationen, Filme und Videos für das Festival ausgewählt und gezeigt. Mit über 16.000 Besuchern und ca. 800 akkreditierten Gästen und Teilnehmern bei den Filmpräsentationen, Performances, Vorträgen und der Ausstellung verzeichnete das Festival eine sehr positive Resonanz beim Publikum sowie in der Medien- und Kunstwelt.
// EMAF AWARD
Preisträger:
Reynold Reynolds, Titel: SECRET LIFE (Installation) Nicholas Provost, Titel: PLOT POINT (B 2007, BetaCam 13:39 min)
Begründung der Jury:
Das Auswahlgremium hat sich einstimmig entschieden, den EMAF-Preis in Höhe von 3000,- € zwischen der Installation „Secret Life“ des amerikanischen Künstlers Reynold Reynolds und dem Video „Plot Point“ des belgischen Künstlers Nicholas Provost zu teilen.
Reynold Reynolds / "Secret Life" / Zweikanal-Videoinstallation / 2008
(Originalton Reynolds) „Eine Sache über Träume, die ich genieße, ist die Art und Weise in der Erzählungen zusammenstürzen. Emotionen und Kontext ersetzen die Handlung. Die unterbewusste Bedeutung der Dinge tritt in den Vordergrund.“ Reynolds Erfahrungen in Physik und Philosophie werden bei beiden auf der EMAF gezeigten Arbeiten offensichtlich. Das Auswahlgremium entschied, „Secret Live“ zu prämieren.
Nicholas Provost / "Plot Point" / 13:39 min / 2007
Die beengten Straßen von New York City werden zur fiktiven, kinematografischen Szenerie. Provost spielt mit unserer kollektiven Erinnerung, ihre kinematischen Kodierungen und Erzählungssprachen. Er hinterfragt die Grenzen zwischen einer inszenierten, suggerierten Realität und authentischer Dichtung. Obwohl das Meiste mit einer verstecken Kamera gedreht worden ist, zeigt „Plot Point“ einen hoch dramatischen Aufbau mit überverfeinerten Bildern und einem subtilen aber fühlbaren Drang im Soundtrack.
// DIALOGPREIS
Preisträger:
Julia Meltzer & David Thorne, Titel: WE WILL LIVE TO SEE THESE THINGS, OR, FIVE PICTURES OF WHAT MAY COME TO PASS /USA 2007 / Mini DVD / 47:04
Neil Beloufa, Titel: KEMPINSKI / F7Mali 2007 / DVD / 13:58
Begründung der Jury:
Das Auswahlgremium legte sich auf zwei Werke fest. Jedes erhält 1.000,- €.
1) Neil Beloufa /"Kempinski" / 13:58 min/ 2007
Für den Dialogpreis wählte die Jury "Kempinski" des in Paris lebenden Künstlers Neil Beloufa. Seine Arbeit hinterfragt unsere Erwartungen und Projektionen über Afrika auf eine sehr geschickte Art und Weise und das auf einer besonders hohen visuellen Ebene. Die Geschichte spielt in einem kleinen afrikanischen Dorf. Es ist Nacht, das Ganze ist nur spärlich beleuchtet. Die Dorfbewohner sprechen direkt in die Kamera. Sie erzählen Gegenwartsgeschichten über eine zukünftige, magische Welt, die in Verbindung mit der afrikanischen Kultur zu stehen scheint.
2) Julia Meltzer & David Thorne / "We Will Live to See These Things, or, Five Pictures of What May Come to Pass"/ 47:04 min / 2007
"We Will Live to See These Things, or, Five Pictures of What May Come to Pass" ist ein politischer und doch poetischer Fünfteiler, jedes Teil stilistisch autonom und prägnant. Das Video liefert ein buntes und subtiles Portrait von Syrien, mögliche Zukunftsperspektiven aufzeigend. In einer sehr aufwändigen, aber einfachen visuellen Sprache bietet die Arbeit eine andere Sichtweise auf einen Platz, wo Menschen zwischen den rivalisierenden Kräften eines repressiven Regimes, einer wachsenden konservativen islamischen Bewegung und dem großen Druck der Vereinigten Staaten leben.
// PREIS FÜR DEN BESTEN DEUTSCHEN EXPERIMENTALFILM
Der "Preis der deutschen Filmkritik" in der Kategorie "Experimentalfilm", verliehen während des European Media Art Festivals Osnabrück vom "Verband der deutschen Filmkritiker", ging in diesem Jahr an Sylvia Schedelbauer für ihren Film "Falsche Freunde".
Begründung der Jury:
Mit den einfachen Mitteln von altem Schwarz-Weiß-Archiv-Material und eher geläufigem, wenn auch leicht verfremdetem Horror-Soundtrack gelingt es der Regisseurin durch den verstörenden Rhythmus der Schnitte, den Betrachter in die alptraumhafte Atmosphäre der Bilder hineinzuziehen. "Falsche Freunde" bewegt sich dabei im Grenzbereich von Videokunst und Spielfilm-Narration. Auch wenn sich die an David Lynch erinnernde Rätselhaftigkeit der in doppeltem Sinne dunklen Szenerien nicht zu entschlüsseln verspricht, löst sich die beklemmende Anspannung nie.
// DIGITAL SPARKS 08
Lobende Erwähnungen:
"Rechnender Raum (Calculating Space)" von Ralf Baecker
"Rückblende" von Nils Deneken
"SARoskop von Martin Hesselmeier & Karin Lingnau
"Schüchterne Lichter - Timid Lights" von Mey Lean Kronemann
"Sensisphere" von Benjamin Mayer and Martin Spengler
"Touched Echo" von Markus Kison
Preisträger:
"Wartende Maschinen - Zur Ästhetik des Hinterhalts" von Hannes Waldschütz
"Click & Glue" von Jana Linke
"Rauschen & Brausen" von Daniel Burkhardt
Alle Einreichungen zum Wettbewerb sind online auf www.netzspannung.org dokumentiert.
// AUSSSTELLUNG "Young Identities - Global Youth"
Die Ausstellung des Festivals mit dem Titel "Young Identities" wird bis zum 25. Mai 2008 in der Kunsthalle Dominikanerkirche gezeigt. Arbeiten folgender Künstler sind zu sehen: AES + F ("Last Riot"), Janet Biggs ("Airs Above The Ground"), Aline Bouvy + John Gillis ("Venusia"), Martin Brand ("Pitbull Germany"), Martin Butler ("The girlfriend experience"), Stefan Demming ("Where are the Cacos now"), Johanna Domke ("A Sunset Takes 7 Minutes"), Groupe Dunes ("Here, in this part of the world"), Markus Kison ("Ticker Cross"), Bjørn Melhus ("Deadly Storms"), Stefan Panhans ("Glow"), Franc Purg + Sara Heitlinger ("Privileged Tactics I"), Reynold Reynolds ("Secret Life"), Jeyo Rhii ("Liegen am Han-Fluss"), Anke Schäfer ("Rehearsal Last Supper"), Jeremy Shaw ("Best Minds Part One"), Andrea Sunder-Plassmann ("Les Enfant Bleus"), Jean-Luc Vilmouth ("Expert").
// KONZEPT UND FESTIVALLEITUNG
Hermann Noering, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat.
// FÖRDERER
nordmedia - Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH
Stadt Osnabrück
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Auswärtiges Amt
Culture 2000
EU Kommission - MEDIA Programm und Zuschüsse weiterer Förderer.
// MEDIENPARTNER
arte
le monde diplomatique
// KULTURPARTNER
NDR-Kultur
// WEITERE INFORMATIONEN:
www.emaf.de
info(at)emaf.de
European Media Art Festival
Lohstr. 45 a
49074 Osnabrueck
Tel. 0541/ 216 58
Fax. 0541/ 28327
Preis des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Dialogs